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24 Fuß-Yacht auf Abwegen ... Teil 2: Bis zum Mittelmeer - SY MAROS auf Kulturreise durch Südfrankreich

145949Am Mittelmeer - Hafen Le Grau-du-Roi (Fotos: Zellmer / Eichert)Der folgende Bericht wurde uns von Roswitha Zellmer und Manfred Eichert zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns dafür ganz herzlich. Das Rentnerehepaar sucht immer wieder neue Herausforderungen und ging im Jahr 2014 mit ihrer Segelyacht auf eine Fluss- und Kanalfahrt mit diesen Etappen Berlin – Ostsee – Berlin – Mittelland-Kanal – Amsterdam – Paris – Burgundkanal - Saint Jean de Losne/Saone/Frankreich.

2015 legten Roswitha Zellmer und Manfred Eichert diese Etappen zurück: Burgund – Saone – Lyon – Rhone – Avignon – Canal du Rhone a Sete – Sete – Etang du Thau – Canal du Midi – Toulouse – Aigues-Mortes

1. Vorbereitung

Wir sind mutig und entscheiden uns 2015 für die Fluss-und Kanalfahrt zum Mittelmeer. Nachdem wir 2014 auf Flüssen und Kanälen durch 4 Länder und 393 Schleusen gefahren sind (Amsterdam, Namur, Paris, Dyon), wollten wir es in diesem Jahr etwas ruhiger angehen lassen. Jedoch lockte die Herausforderung, das Mittelmeer auf eigenem Kiel zu erreichen, also Kurs südwärts.

Das Boot lag im Winter gut und teuer betreut an Land in St. Jean de Losne. Für den Skipper blieb dennoch viel Arbeit wie u.a. neuer Unterbodenanstrich, Batterieaustausch und sonstige Arbeiten. Der Flaggenstock wurde fachmännisch gesäubert und zigmal geölt. Wir können wieder Flagge zeigen! Am 14. Mai 2015 war die MAROS wieder einsatzklar. Nach Wetterberuhigung und Rückgang des Hochwassers konnte es endlich losgehen.

2. Südwärts mit Kulturanspruch auf Saone und Rhone

Image1suedfrankreichRoswitha hat alles im Griff in der größten Schleuse Europas (Foto: Eichert / Zellmer)Bis zum Mittelmeer liegen ca. 450 km Flussfahrt auf der Saone und Rhone vor uns. Auf der Saone betrug unser Tagesschnitt ca. 30 – 40 km. Wir besuchten schöne alte Städte wie Chalon-zur-Saone, Tournus und Macon. Saone und Rhone wurden durch den Bau vieler Staustufen kanalisiert. Das Fahrwasser ist gut betonnt. Bis zum Mittelmeer passierten wir 15 Groß-Schleusen, Schwimmweste tragen ist dabei Pflicht.

Da auf der Rhone der gefürchtete Mistral wehen kann, gibt es an den Schleusen Windsäcke. Die Rhone bietet nicht viele Liegeplätze, deshalb muss das Tagesziel gut geplant sein und Überraschungen wie z.B. geschlossene Häfen in Viviers bleiben nicht aus. In Lyon wehte der Mistral, und wir erlebten ein wunderbares Hafenfest mit Gospelchor, Salsatänzern, Fischerstechen und vielem mehr.

Image3suedfrankreichAlter Hafen in Marseille (Foto: Eichert / Zellmer)Vor Avignon bewältigten wir die Bollene, mit 23 m Höhenunterschied größte Schleuse Europas. In Avignon legten wir eine Pause ein, um die Provence zu erkunden. Mit Papstpalast und der bekannten berühmten Brücke von Avignon ist die Stadt weltberühmt. Hier feierten wir mit den Franzosen die Fete de la Musique, die ganze Stadt klingt in allen Musikstilen. Fahrten führen uns zu den blauen Lavendelfeldern, nach Gordes und anderen malerischen Bergdörfern, nach Aix–en-Provence, der Traumstadt der Franzosen, nach Arles, zum schönsten Amphitheater und nach Marseille, der ältesten Stadt Frankreichs.

2013 war Marseille Kulturhauptstadt Europas und wurde herausgeputzt. Besonders der Alte Hafen, mit täglichem Fischmarkt, die Altstadt, das moderne MUCEM am Meer, die Notre-Dame-de-la-Garde hoch über der Stadt mit dem wunderbarem Blick über Stadt, Meer, Inseln und Gebirge. Bootsfahrten zu Inseln Frioul und zu den Calanques haben uns besonders begeistert. Marseille war ein Highlight für uns.

3. Petit Rhone und Canal du Rhone a Sete

Der Abschied von der Provence fiel uns schwer. Über die Petit Rhone fahren wir zum Canal du Rhone a Sete und damit in die Camargue. Wir sind früh unterwegs und treffen die wilden weißen Pferde.

147785Schulregatta vor Cap d'Agde (Foto: Zellmer / Eichert)Die schöne alte Festungsstadt Aigues Mortes wird im Juli unser Liegeplatz. Baden und relaxen ist angesagt. Mit dem Katamaran besuchen wir Port „Camargue“, den größten Hafen des Mittelmeeres und Port „La Grand Motte“. Im August geht es weiter zum Etang du Thau mit einem Abstecher nach Sete am Meer, dem „Klein Venedig des Languedoc“, berühmt für das Fischerstechen. Wir besuchen ein kubanisches Konzert im einzigartigen Freilicht-Theater am Meer. Die Besucher werden um 2.00 Uhr früh mit dem Boot durch die Stadt gefahren. Wir genießen das südländische Flair und kulinarische Köstlichkeiten, wie Schnecken, Austern, Garnelen, Muscheln und guten Wein. Von Sete geht es über den Etang du Thau bei großer Hitze nach Meze und Marseillan. In Meze feiern wir Austernfest, die Franzosen feiern auf den langen Tischreihen. Auch in Marseillan ist jeden Abend großes Showprogramm und Feuerwerk. Nun bereiten wir uns auf die Fahrt nach Toulouse auf dem Canal du Midi vor.

4. Weltkulturerbe „Canal du Midi“ bis Toulouse

147081Brücke im Midi Kanal bei Caselnaudary (Foto: Eichert / Zellmer)Der 240 km lange Canal du Midi mit seinen 89 Schleusen, den schattenspendenden Platanen, und den architektonischen Besonderheiten, wie ovale Schleusenbecken, Rundschleuse und Brücken, liegt vor uns. „Ein Paradies für Freizeitsschiffer“ nahmen wir an, doch die Realität sah etwas anders aus. Obwohl die Hauptsaison vorbei war gab es zu viele Mietboote, gestresste „Kapitäne“, untätige Bordmitglieder, Warteschlangen vor den Schleusen ließen uns manchmal verzweifeln. Bei manchen Manövern mussten wir um die Sicherheit unseres Bootes bangen.

Während die Fahrt auf dem Kanal gemächlich verläuft, fährt man durch eine schöne Landschaft, auf den Treidelwegen sind viele Radler unterwegs. Leider sind viele Platanen krebsinfiziert, müssen gefällt und durch neue ersetzt werden. Erschreckende Bilder blattloser Baumreihen und Stümpfe begleiteten uns häufig. Über Beziers, Capestang, Arges-Menevois, Homps, erreichten wir Carcassonne. Die mittelalterliche berühmte Festungsstadt Cite liegt hoch auf einem Hügel und zieht Touristenströme an - und auch uns.

147050Midi-Kanal - Hafen Castelnaudary (Foto: Eichert / Zellmer)5 Tage feiern wir bei der Fiesta de Carcassonne bis morgens um 2.00 Uhr direkt neben dem Hafen. Auf den Straßen tanzen spanische Tänzerinnen. Wir haben ein Problem, eine rote Warnlampe leuchtet. Ein freundlicher Monteur befreit unseren Kühlschlauch vom Kanaldreck, der Motor läuft wieder rund.

Am 31. August fuhren wir über Castelnaudary, die Welthauptstadt des „Cassoulet“ und Negra nach Toulouse, wo wir am 3. September 2015 im Hafen Port-Saint-Etienne festmachten. Unser Endziel Toulouse war glücklich erreicht. Das Boot in einem sicheren Hafen (zweimal hatten wir Diebstahl von bewachten Schiffen erlebt) wissend, konnten wir uns der Stadtbesichtigung widmen.

 


147202Regionales Gericht "Cassoulet" (Foto: Eichert / Zellmer)Mit dem Touristen-Train verschafften wir uns einen Überblick. bummelten durch Gassen und Parks, über den Place de Capitole (Rathaus) und an der Garonne entlang. Im Augustinerkloster besichtigten wir die Kunstwerke. Zum Abschluss gönnten wir uns ein regionales Menü mit einem „Cassoulet“ in einem Restaurant in der Markthalle.

Die Midi-Kanal-Rücktour endete nach einem zusätzlichen unfreiwilligen Stopp in Agde wegen geschlossener Rundschleuse aufgrund von Hochwasser am 28. September in der Werft in Aigues Mortes, unserem Winterlager. Die Zeit des Abschieds war gekommen.

5. Fazit

Die Reise der SY MAROS dauerte vom 14. Mai – 28. September 2015. Es wurden 1.162 km unter Motor geleistet und 194 Schleusen bewältigt.

Tolle Erlebnisse, viele Sehenswürdigkeiten, Traumwetter und immer liebenswerte Menschen um uns. Wir freuen uns schon auf das Jahr 2016, wenn wir wieder an Bord gehen.

Image4suedfrankreichHafen Aigues Mortes - unser Winterliegeplatz (Foto: Eichert / Zellmer)Unser Mast, der noch in Stettin liegt, müsste dann nach Südfrankreich befördert werden.

Manfred Eichert und Roswitha Zellmer (Dezember 2015)

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