Seegras und Algen von den dänischen Küsten für Hausbau oder innovative Möbel und Lampen
Museumshof mit Seegrasdach auf Læsø (Foto: Renate Lorenzen)An Dänemarks Küsten, die sich rund 7400 Kilometer an Nord- und Ostsee erstrecken, fallen in großen Mengen die Naturstoffe Seegras und Algen an. Seegras wurde früher u.a. zum Eindecken von Dächern verwendet. Bewundern kann man diese Technik auf der Ostsee-Insel Læsø, wo noch 20 Häuser mit rund 300 Jahre alten Seegrasdächern stehen. Auch heute wird Seegras wieder als Polstermaterial oder für Dämmung und Dacheindeckung – zum Beispiel im ökologischen Hausbau – eingesetzt.
Ein ganz anderes Einsatzgebiet für den Naturrohstoff aus dem Meer haben die jungen Designer Jonas Edvard und Nikolaj Steenfatt entdeckt. Sie nutzen Algen für die Herstellung von innovativen Möbeln und Lampen, wie zum Beispiel für den Stuhl „Terroir". „Geerntet" werden die Algen an den Stränden von Nordsee und Ostsee, anschließend wird der Naturstoff getrocknet und gekocht, so dass ein natürliches (Bio-)Polymer entsteht. In der Kombination mit recyceltem Papier erhält man ein ebenso formbares wie formbeständiges Naturmaterial, das an Kork erinnert. Auch die meist grün-bräunliche Grundfarbe der nordisch-schlichten Designmöbel von Edvard und Steenfatt zeigen noch im fertigen Produkt ihre Herkunft von Dänemarks Küsten. Die Lampen-Kollektion von Edvard und Steenfatt, die ihren Abschluss an der Königlichen Kunstakademie in Kopenhagen gemacht haben, sorgte bereits auf internationalen Möbelmessen für Aufsehen und wurde unter anderem 2014 in Stockholm für den „Green Furniture Award" nominiert.
Weitere Informationen: www.jonasedvard.dk