Lübecker Bucht entdecken und erleben - Attraktionen, Sehenswürdigkeiten und Ausflüge für Scharbeutz, Sierksdorf und Neustadt
Blick auf das Kremper Tor in Neustadt (Foto: Renate Lorenzen)Wenn Sie die Lübecker Bucht rund um die Orte Scharbeutz mit Haffkrug und Pönitzer Seenplatte, Neustadt mit Pelzerhaken und Rettin sowie Sierksdorf entdecken und erleben möchten, finden sie in diesem Beitrag Tipps für Attraktionen, Sehenswürdigkeiten und Ausflüge.
Die Hafenstadt Neustadt kann gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet werden. Wer Neustadt vom Wasser aus kennenlernen möchte, kann dies auf einer Rundfahrt mit dem Hafenshuttle. Beeindruckende Gebäude, interessante Museen, eine schöne Fußgängerzone, maritimes Flair und viel unberührte Natur machen Neustadt in Holstein sehenswert. Rund um das Kremper Tor gibt es einiges zu entdecken. Die gemütliche Fußgängerzone mit seinen Cafés und Läden grenzt an das Kremper Tor, das besonders erwähnenswert ist, denn es ist das einzige erhaltene mittelalterliche Stadttor Holsteins. Der Unterbau stammt aus der Zeit der Stadtgründung (1244), der Giebel wurde 1907 renoviert. Zwei bedeutende Museen befinden sich im Kremper Tor und in seinen Anbauten - das Cap-Arcona-Museum und das zeiTTor, das Museum der Stadt Neustadt.
Scharbeutz und Sierksdorf sind von Strandleben und Aktivität geprägt. Zu den Attraktionen in Scharbeutz und Haffkrug gehören u.a. das Museum Pönitz, wo BesucherInnen einen Einblick in die regionale Kulturgeschichte bekommen, und natürlich dreht sich hier viel um den Fisch und seine Verarbeitung. Näheres dazu erfahren Sie auf dem Fischereilehrpfad. Eine große Attraktion In Sierksdorf ist der Hansapark, ein Erlebnispark, der allerdings nur im Sommer geöffnet ist. Wer es ruhiger mag, besucht den Schulwald, in dem Besucher*innen die Natur erleben können.
Schulwald Sierksdorf
Schulwald Sierksdorf - Spannendes über die Natur erfahren
Der Schulwald des Ostseebades Sierksdorf ist ein Erlebnis- und Bildungsort für große und kleine Naturfreunde. Vor 100 Jahren wurde der Wald durch den damaligen Dorfschullehrer angelegt. Aus den Stecklingen sind inzwischen prachtvolle Bäume mit dichtem Geäst und grünem Laub entstanden. Hier finden die Besucher*innen nun interaktive Stationen, wie Fühlpfad, Baumtelefon, Waldapotheke, Insektenhotels oder Kletterstrecke, die den Wald mit allen Sinnen erlebbar machen. Darüber hinaus gibt es viele interessante Informationen über den Wald und seine Bewohner. Nach dem Spaziergang steht für die Besucher*innen des Schulwaldes eine möblierte Hütte in Form eines Vogelhäuschens zur Verfügung, wo sie ihre Mahlzeiten einnehmen können oder aber auch Schutz finden.
Die Nutzung des Waldes und der Erlebnisgeräte ist kostenfrei und ganzjährig möglich. Der Haupteingang zum Schulwald befindet sich in der Prof.-Haas-Straße.
Kletterstrecke im Schulwald (Foto: Tourist-Information Sierksdorf)
Maritimer Infopfad
Maritimer Infopfad in Sierksdorf
Einblicke in das maritime Leben der Küstenregion erhält der Gast auf einem Spaziergang in Sierksdorf. Auf einem 5 Kilometer langen Spazierweg, der am Sierksdorfer Strand vom Ortseingang bei Haffkrug bis zur Pfingstbeek-Promenade führt, machen 15 Thementafeln und verschiedene Anschauungsobjekte die regions- und landestypischen Themen mit ihrem maritimen Schwerpunkt deutlich. Hierbei erfährt man unter anderem die Unterschiede der diversen Fischfangeräte, lernt die Lichterführung auf Schiffen zu verstehen, macht sich vertraut mit den Seevögeln, die an der Sierksdorfer Küste heimisch sind, und erhält Einblick in die Arbeit der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.
Für alle, die den Infopfad auf eigene Faust erkunden möchten, gibt es in den Tourist-Informationen in Scharbeutz, Haffkrug, Sierksdorf, Neustadt und Pelzerhaken den kostenlosen Info-Flyer, der die Stationen des „Maritimen Infopfades“ beschreibt.
Wer noch mehr Einblicke in das maritime Leben bekommen möchte, nimmt an einer Führung auf dem „Maritimen Infopfad“ teil. Während der 1,5-stündigen Führung entlang ausgewählter Stationen erzählt ein einheimischer Guide Wissenswertes und lustige Anekdoten über das Leben an der See und beantwortet die Fragen der Teilnehmer. Treffpunkt zu den Führungen ist die Tourist-Information in Sierksdorf, Vogelsang 1. Die Führung kostet für Erwachsene 4,00 Euro (mit Ostseecard 3,00 Euro). Kinder bis 14 Jahre können kostenfrei teilnehmen.
Kunstkilometer Neustadt
Skulpturen am Kunst-Kilometer
Im Mai 2005 wurde im Rahmen der Einweihung der Jungfernstieg-Promenade der Öffentlichkeit der Neustädter „Kunst-Kilometer" übergeben. Hier erhielten Künstlerinnen und Künstler aus Schleswig-Holstein die Möglichkeit, entlang der Promenade ihre Skulpturen zu präsentieren. Neustadt möchte damit der zeitgenössischen Kunst einen angemessenen Raum geben und so zur Auseinandersetzung mit der neueren Kunst beitragen. Am Spazierweg am Wasser sind 15 zeitgenössische Skulpturen aufgestellt. Die Standorte der Objekte konnten die KünstlerInnen selbst bestimmen. Mit diesem idealen Standort ermöglicht die Stadt Neustadt einem breitem Publikum die Begegnung mit der Gegenwartskunst.
Zu sehen sind Skulpturen und Installationen, die fast ausschließlich aus Stahl oder Stein gefertigt wurden. U.a. ist auch die Skulptur "Box VI" des Schauspielers Elmar Gehlen zu sehen, der lange Jahre zu Dreharbeiten für die bekannte ZDF-Fernsehserie "Küstenwache" nach Neustadt kam.
Kunstkilometer Neustadt - Obelisk von Jo Kley (Foto: Renate Lorenzen)
Hansapark Sierksdorf
Hansa-Park in Sierksdorf - der Themenpark am Meer
Themenwelt "Die Hanse in Europa im Hansa-Park" (Foto: Hansa-Park)
Die Saison im Hansa-Park, Deutschlands einzigem Themenpark am Meer, beginnt jedes Jahr Anfang April, 2019 am 4. April. Viele Attraktionen in mehreren Themenwelten erwarten die BesucherInnen dann wieder in dem Erlebnispark in Sierksdorf. Jede Welt bietet Spaß und Abenteuer und eine Vielzahl an faszinierenden Attraktionen und spannenden Shows.
Mit einer aufwändigen Geschichte nimmt die Achterbahn "Fluch von Novgorod" Unerschrockene mit auf eine spektakuläre Fahrt. Die Gäste erwartet die weltweit einmalige Kombination einer Dunkelachterbahn, einer Dunkel-Themenfahrt mit Spezialeffekten, eines modernsten Launch-Coasters mit einer Beschleunigung in 1,4 Sekunden auf 100 Stundenkilometer, einer "Freiluft"-Achterbahn und eines Coasters mit dem weltweit steilsten Achterbahn-Absturz im Dunklen.
In der Themenwelt „Hanse in Europa“ laden die altehrwürdige Hansestadt Rostock, das schwedische Visby, die Freie und Hansestadt Hamburg und das historische Brügge zu einer Zeitreise in die prächtige Vergangenheit der Hansestädte ein. Insgesamt 14 Rekonstruktionen historischer Gebäude mit prächtigen Fassaden und Giebeln sind direkt hinter dem Holstentor zu bewundern.
Ein Gentleman-Taschendieb treibt auf dem Alten Jahrmarkt sein Unwesen. Haltet die Brieftaschen fest … Die Kunst des „Klauens“ beherrscht keiner so wie Kenny Quinn, Show-Taschendieb von Weltformat und neues Show-Highlight auf dem Alten Jahrmarkt. Uhren, Geld, Brillen, Handys, Krawatten und Brieftaschen wechseln blitzschnell, aber natürlich nur für einen kurzen Moment die Besitzerin oder den Besitzer.
Für kleine BesucherInnen zwischen 1 bis 6 Jahren gibt es interaktive Spielattraktionen in vier Themenbereichen, wie zum Beispiel ein kunstvoll gestalteter Marktwagen im Themenbereich „Mexiko“ zum Klettern und Bespielen, eine Postkutsche in der Westernstadt zum Erobern, ein neuer Jeep für aufregende Dschungel-Abenteuer und ein Schlitten im Holzfällerlager.
Im FantasticCinema gibt es „Sammys große Abenteuer“ zu sehen. Die kleine Schildkröte Sammy nimmt Besucher mit auf eine spannende Entdeckungsreise durch die Ozeane. Spektakuläre 4 D-Effekte und neueste digitale Technik sorgen für ein unvergessliches Kinoerlebnis für kleine und große Gäste.
Infos für BesucherInnen:
- Wann: Anfang April - Ende Oktober, 9.00 - 18.00 Uhr
- Wo: Hansa-Park, Fahrenkrog 1, 23730 Sierksdorf
- Wieviel: Kinder von 4 bis 14 Jahre - 29,50 Euro :: Jugendliche ab 15 Jahre - 39,00 Euro :: Erwachsene - 39,00 Euro
- Wer: Kontakt unter Fon (04563) 4740 und Email info(at)hansapark.de, sowie weitere Infos im Internet unter www.hansapark.de
Museum Pönitz
Museum für Regionalgeschichte in Pönitz
In Pönitz – einem Ortsteil der Gemeinde Scharbeutz – liegt in der Lindenstraße das Museum für Regionalgeschichte. Träger des Museums ist der Verein für Regionalgeschichte der Gemeinde Scharbeutz und Umgebung e.V. Die Ausstellung widmet sich der dörflichen Kulturgeschichte. Es finden sich geschichtliche und volkskundliche Fundstücke aus dieser Region von der mittleren Steinzeit (5000 v. Chr.) bis heute, die unter anderem aus vor- und frühgeschichtlichen Siedlungsstätten der nächsten Umgebung stammen. Sie finden weiterhin handwerkliche Arbeitsplätze, historische Werkzeugmaschinen, eine Schulstube, Wohnräume von 1900 bis in die 50er Jahre sowie eine umfangreiche Puppen- und Spielzeugsammlung.
Aus der Ausstellung im Museum in Pönitz (Foto: Museum für Regionalgeschichte)
Infos für BesucherInnen:
- Wann: Di 15.00 – 18.00 Uhr, So 14.00 – 18.00 Uhr, bitte Winterpause beachten
- Wo: Museum Pönitz, Lindenstraße 23, 23684 Scharbeutz/Pönitz
- Wieviel: Eintritt frei, Spenden willkommen
- Wer: weitere Infos zu dieser Sehenswürdigkeit unter Fon (04503) 73273 sowie im Internet unter www.museum-poenitz.de
Hospital Zum Heiligen Geist
Hospital Zum Heiligen Geist in Neustadt
Bei der Erkundung des Hafengebietes können Neustadt-Besucher*innen einen kurzen Abstecher zu einem der ältesten Gebäude in Neustadt machen - zum Hospital zum Heiligen Geist in der Strasse "Vor dem Brücktor". Das Hospital wurde 1344 errichtet, um kranke Pilger aufzunehmen, die auf dem Weg zum Kloster Cismar waren. Heute sind hier Wohnungen für alte Mitbürger*innen der Stadt untergebracht.
Hospital zum Heiligen Geist in Neustadt/Holstein (Foto: Renate Lorenzen)
Stadtmuseum zeiTTor Neustadt
Stadtmuseum zeiTTor in Neustadt
Ausstellungsschwerpunkte des Museums sind Geologie und Archäologie Holsteins. Die zahlreichen archäologischen Funde aus dem Mesolithikum bis zur deutschen Ostbesiedlung (12. Jahrhundert nach Chr.) in der Ausstellung verdeutlichen die Besiedlungsgeschichte Ostholsteins. zu den weiteren Themen des Museums gehören Fischerei, Landwirtschaft und Handwerk. Die Schleswig-Holsteinische Erhebung gegen Dänemark (1848-1851) wird in Berichten und Karikaturen dargestellt. Ein Modell eines um 1850 gebauten Kanonenbootes, das als eines der ersten Schiffe über eine Schraube angetrieben wird, ist zu besichtigen. Weiterhin ist Inventar eines Eichamtes von 1860 zu sehen. Aus der deutschen Jahrmarktsgeschichte wird die Entwicklung des Bänkelgesanges präsentiert.
In jedem Ausstellungsraum finden die Besucher*innen Möglichkeiten zum Mitmachen und Aktionsbereiche - z.B. können vorgeschichtliche Arbeitstechniken ausprobiert werden. Klare verständliche Texte sorgen dafür, dass der Ausflug in die Vergangenheit nicht langweilig wird.
Im Stadtmuseum zeiTTor (Kremper Tor) können Interessierte sich gegen ein Pfand auch GPS-Geräte für die Neustädter Geocaching-Tour ausleihen. Dort erhält man auch die Schatzkarte für den ersten geheimen Ort und eine kurze Einweisung in die Tour. Die Touren werden jährlich neu ausgearbeitet.
In einem Nebengebäude des Kremper Tors befindet sich das Museum zeiTTor. (Foto: Renate Lorenzen)
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Museum zeiTTor, Vor dem Kremper Tor, 23730 Neustadt in Holstein
- Wann: Di - Sa 10.30 - 17.00 Uhr, So und feiertags 14.00 - 17.00 Uhr (Ostern bis Oktober) :: im Juli und August auch montags geöffnet :: Sa und So 14.00 - 17.00 Uhr und nach Vereinbarung (November bis Ostern) :: Sonderöffnungszeiten zum Jahreswechsel (bitte auf der Internetseite zum Museum abklären)
- Wieviel: Erwachsene 3,50 Euro :: Erwachsene mit Ermäßigung 2,50 Euro (z.B. mit der Ostseecard) :: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren haben freien Eintritt
- Wer: Kontakt unter Fon (04561) 619-305 oder -307 oder Email zeittor(at)neustadt-holstein.de sowie mehr Infos auf der Homepage www.zeittor-neustadt.de
Geocaching Neustadt
Beim Geocaching Neustädter Geschichte erleben
Geocaching ist ein Freizeitvergnügen, das weltweit zunehmend Fans findet. Bei dieser elektronischen Schnitzeljagd mittels GPS werden anhand von Koordinaten sogenannte Geocaches oder Caches gesucht. Ein Cache ist in vielen Fällen ein Behälter, in dem sich ein Logbuch, ein Geocoin oder ein Tauschgegenstand befindet. Über das Logbuch dokumentiert der Geocacher, dass seine Suche erfolgreich war. Dann wird der Cache wieder am Fundort versteckt.
Das Internet spielt eine große Rolle beim Geocaching. Hier werden auf den entsprechenden Homepages die geografischen Koordinaten sowie Kommentare oder Fotos zur Fundstelle veröffentlicht. Zunehmend befassen sich auch Tourismusorganisationen, Veranstalter oder Gastbetriebe mit dem Outdoor-Hobby, das insbesondere auch für Familien geeignet ist, und bieten für ihre Gäste Geocaching-Touren, Kurse oder Arrangements an.
In Neustadt / Holstein wird jährlich von Mitte Mai bis Ende August für die ganze Familie die Schatzsuche mit dem GPS-Gerät angeboten. Das Thema der modernen Schitzeljagd ist die Stadt Neustadt und ihre spannende Geschichte. Jedes Jahr gibt es neue Geschichten und neue Verstecke.
Mit Hilfe eines GPS-Gerätes und einer Schatzkarte begibt man sich zu Fuß für ca. zwei Stunden auf die Suche nach den Verstecken und lernt dabei die Geschichte Neustadts kennen. Die Schatzkarte führt zum ersten Schatz, wo es dann Informationen für den zweiten Schatz gibt usw. Wer es geschafft hat, alle Schätze erfolgreich zu finden, bekommt eine Münze mit einem Neustadt-Motiv.
Im Stadtmuseum zeiTTor (Kremper Tor) und bei der Tourist-Info am Neustädter Hafen (Strandkorb am Parkplatz Kugelbrunnen) können Interessierte sich gegen ein Pfand GPS-Geräte ausleihen. Dort erhält man auch die Schatzkarte für den ersten geheimen Ort und eine kurze Einweisung für die Geocaching-Tour.
Weitere Informationen zur Geocaching-Tour in Neustadt in Holstein:
- Stadtmarketing der Stadt Neustadt unter Telefon (04561) 619320
- zeiTTor – Museum der Stadt Neustadt in Holstein, Haakengraben 2-6, 23730 Neustadt in Holstein, Telefon (04561) 619305
- Tourismus-Service Neustadt-Pelzerhaken-Rettin, Dünenweg 97, 23730 Neustadt in Holstein, Telefon (04561) 7011
Museum Cap Arkona
Museum Cap Arkona - in Erinnerung an die Schiffskatastrophe
Im östlichen Anbau des Kremper Tors befindet sich seit 1990 das Museum Cap Arkona. Es wurde zum 45. Jahrestag der Cap-Arkona-Katastrophe eröffnet. Originalteile aus dem Schiffswrack, Häftlingskleidung, Essgeschirr und weitere Gegenstände sind ausgestellt. Karten und Fotos mit Kurztexten vermitteln einen Einblick in die Zusammenhänge der Ereignisse.
Im Kremper Tor ist das Museum untergebracht. (Foto: Renate Lorenzen)
Zur Erinnerung:
Im April 1945 wurde vom KZ Neuengamme mehr als 9000 Häftlinge nach Lübeck in den Vorwerker Industriehafen gebracht. Um die Gefangenen zu der in der Lübecker Bucht vor Anker liegenden Cap Arkona zu bringen, wurden von der SS Zubringerschiffe beschlagnahmt. Das ehemalige Passagierschiff Cap Arkona war fahruntüchtig und hatte für die zahlreichen Häftlinge keinen Proviant an Bord.
Der Kapitän der Arkona und Schiffsführer anderer Schiffe wehrten sich gegen die Errichtung eines schwimmenden KZs. Sie erreichten jedoch nur, dass die Zahl der Gefangenen und Besatzungsmitglieder geringer als geplant gehalten wurde.
Nicht einmal die Mindestversorgung der Häftlinge war gewährleistet. Im Gegenteil, das Schiff wurde ausbruchssicher gemacht – Rettungsmittel wurden blockiert oder an Land gebracht, die automatischen Schotten und Feuerlöscheinrichtungen wurden zerstört. Die Häftlinge wurden unter Deck in den Stauräumen eingeschlossen.
Die vor Anker liegenden Schiffe waren nicht sicher vor Luftangriffen der Alliierten. So wurden Anfang Mai zwar keine Luftangriffe in diesem Raum geflogen, um Häftlinge und Mitarbeiter des Roten Kreuzes zu schützen, bekannt war jedoch nicht die besondere Situation der Häftlinge auf der Cap Arkona. Das Schweizer Rote Kreuz hatte eine Information zu dieser Problematik weitergeleitet, diese war aber bei der zuständigen Stelle der Royal Air Force am 2. Mai 1945 hängen geblieben.
Am 3. Mai 1945 wurden im Zuge des letzten großen Angriffes gegen Deutschland die nicht gekennzeichneten KZ-Schiffe Cap Arkona und Thielbek angegriffen und versenkt. Über 7000 Menschen verloren ihr Leben, nur wenige hundert konnten gerettet werden. Eine Rettungsaktion durch die Alliierten konnte aufgrund des deutschen Widerstandes und der Lagebeurteilung nicht organisiert werden.
Ein Tatbeitrag einzelner Personen an der Katastrophe konnte vor Gericht bis heute nicht abschließend geklärt werden.
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Museum Cap Arkona, Vor Kremper Tor, 23730 Neustadt/Holstein
- Wann: Di - Sa 10.30 - 17.00 Uhr, So und Feiertag 14.00 - 17.00 Uhr (Ostern bis Oktober) :: Fr 15.00 - 17.00 Uhr, Sa und So 14.00 - 16.00 Uhr (November bis Ostern)
- Wieviel: Der Eintritt ist frei.
- Wer: Kontakt unter Fon (04561) 619-341
Kulturrouten durch die Lübecker Bucht Ostsee
Fünf Kulturrouten durch die Lübecker Bucht Ostsee
Fünf Radtouren führen zur Kultur in der Lübecker Bucht Ostsee. Alle Routen haben entlang der Strecken konkrete Ziele wie Kirchen, Güter, das Kloster in Cismar oder das Eutiner Schloss. Somit verbinden alle Radtouren das Erlebnis des Radfahrens mit dem kulturellen Aspekt in der Region. Mal geht es "Über Stock, Schloss & Stein" oder "Quer durch die Geschichte" und auf der "Lübeck-Tour" zur Königin der Hanse. Bei der "Kirchen-Tour" führt der Weg unter anderem an einer großen Basilika, einer steinalten Feldsteinkirche und einer Strandkirche vorbei, während bei der "Guts-Tour" liebevoll restaurierte Gutshäuser und idyllische Gutsanlagen besucht werden. Für jedes Fitness-Level und Zeitfenster ist etwas dabei, denn die Touren sind zwischen 28 Kilometer und 60 Kilometer lang und eignen sich so für einen schönen Ausflug oder auch für ein ausfüllendes Tagesprogramm.
Auf der Guts-Route (Foto: Lübecker Bucht Ostsee)
Ausgewiesene Startpunkte der Touren sind die Ostseeorte Scharbeutz, Pelzerhaken und das Hafenstädtchen Neustadt in Holstein. Ein Einstieg in die Touren ist aber auch von anderen Orten unterwegs möglich.
Alle fünf Routen sind digital über die Website der TALB abrufbar; ebenso sind sie im Lübecker Bucht Guide zu finden. Für die Touren "Über Stock, Schloss & Stein" sowie "Quer durch die Geschichte" gibt es zudem kostenlose Karten in den Tourist-Informationen in Scharbeutz, Sierksdorf und Pelzerhaken, und die "Guts-Tour" ist außerdem entlang des Weges ausgeschildert.
Informationen für die Kulturrouten:
Themenrouten durch die Lübecker Bucht Ostsee
Die Lübecker Ostsee mit dem Fahrrad auf den Themenrouten erkunden
Damit die Fahrradfahrer auch jeden Winkel der Region rund um die Orte Scharbeutz, Neustadt und Sierksdorf erkunden können, hat die Tourismus-Agentur Lübecker Bucht fünf abwechslungsreiche Radrouten ausgearbeitet. Reinhard Bendfeldt, Guide beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), entwickelte und plante die Strecken, erfasste sie mit GPX-Geräten und erstellte eine Tourenbeschreibung. Alle Infos sowie downloadbare GPX- und KLM-Daten bekommen Sie hier: www.luebecker-bucht-ostsee.de/fahrradtouren
Quer durch die Geschichte - Die 50 Kilometer lange Tour folgt den Spuren des historischen Ostholsteins von Pelzerhaken über Rettin, Brodau, Cismar mit seinem Kloster als Highlight bis Grömitz.
Zwischen Land und Wasser - Die 35 Kilometer lange Radroute ist auch für Familien geeignet, die auch abseits der Route etwas erleben möchten. Von Sierksdorf aus startend kommen die Radler am Flugplatz Hof Altona vorbei, von dem aus Rundflüge angeboten werden. An der Badeanstalt Klingberg ist im Sommer Zeit für einen Sprung in den Pönitzer See und eine leckere Torte im Café. Auch die Feldsteinkirche in Gleschendorf, das Maislabyrinth in Kesdorf, die Wasserskianlage Süsel und der Hansa-Park Sierksdorf sind tolle Ausflugsziele am Wegesrand. Tourinfo
Rasante Rennradtour - Diese Tour über 115 Kilometer ist für den rasanten Rennradler geeignet - auf dem anspruchsvollen Weg von Scharbeutz bis Sierksdorf und dann quer durch das hügelige Binnenland über Oevelgönne, Malente und Bosau gibt es kurze Anstiege und schnelle Abfahrten, die fit und gleichzeitig glücklich machen.
Familienradtour Scharbeutz - Die Tour ist 21 Kilometer lang und eignet sich perfekt, um sich entspannt einen ersten Eindruck der Orte an der Ostsee als auch vom schönen Binnenland zu verschaffen. Los geht es in Scharbeutz, es folgen Haffkrug, Sierksdorf, die Scharbeutzer Heide, ehe der Ausgangspunkt wieder erreicht ist.
Über Schloss, Stock und Stein - Die 35 Kilometer lange Route beginnt am Neustädter Hafen mit seinem maritimen Flair. Das Gut Sierhagen im ruhigen Hinterland lädt mit seiner Gutsgärtnerei, dem Palmenhauscafé und dem wundervollen Rosengarten zum Verweilen ein. Mitten in der Holsteinischen Schweiz warten die Festspielstadt Eutin, das Schloss und der Große Eutiner See. Auf dem Rückblick genießen die Radler auf dem Gömnitzer Berg die Aussicht und bestaunen das Kulturgut Hasselburg sowie die Basilika Altenkrempe.
Bequemes Radeln durch die ostholsteinische Kulturlandschaft (Foto: NATURA)
Und noch ein Tipp: Im Frühjahr 2018 startete die Initiative "bike friends", die einen speziellen Service für Radfahrer an den Strecken anbietet. An den einzelnen Servicestationen erhalten Radtouristen zum Beispiel kostenlos Wasser, können die Toiletten nutzen oder die Reifen ihrer Räder aufpumpen. Nicht nur Werkzeug, auch Flickzeug oder Lademöglichkeiten für E-Bike-Akkus stellen die „bike friends“ bereit. Lebensmittelläden, Geschäfte, Museen, Cafés, Restaurants, Tankstellen oder auch Herbergen weisen auf ihrer Homepage oder mit einem Logo im Schaufenster auf die besonderen Leistungen für Radurlauber hin. Eine erste Übersicht der bereits teilnehmenden Betriebe gibt es auf der Internetseite der Lübecker Bucht unter www.luebecker-bucht-ostsee.de/bike-friends.
Pagodenspeicher Neustadt
Pagodenspeicher - ehemaliger Kornspeicher aus Backstein
Am Binnenwasser in der Unteren Querstrasse steht der auffällige Pagodenspeicher aus Backstein. Er stammt aus dem Jahr 1830 und wurde als Kornspeicher genutzt. Aufgrund der fremdartigen Bauweise, die an eine Pagode erinnert, wird er „Pagodenspeicher" genannt. Besonders ins Auge fällt das treppenartige Walmdach. In dem Gebäude befinden sich heute Geschäfte und Cafés. Der Speicher steht seit den 1970er Jahren unter Denkmalschutz.
Der Pagodenspeicher am Binnenwasser (Foto: Renate Lorenzen)
Fischerei-Erlebnispfad Haffkrug
Fischerei-Erlebnispfad Haffkrug - Informationen über den Ostseefisch
Die Fischerei ist ein wichtiger Bestandteil schleswig-holsteinischer Kultur. Auf dem interaktiven Fischerei-Erlebnispfad in Haffkrug, der 2018 grundlegend im Rahmen eines Förderprojektes neu gestaltet und erweitert wurde, können BesucherInnen die maritime Historie des alten Fischerortes und heutigen Ostseebads kennenlernen.
BesucherInnen erhalten neben Einblicken in vergangene Tage ebenso Informationen zur Fischerei heute und den maritimen Bewohnern der Ostsee. Übergroße Krabben und Flundern aus Beton, Fische aus Metall, zwei interaktive Schilder und eine Audiostation sorgen an insgesamt sechs Stationen dafür, dass die Fischerei an der Ostsee eingängig und unterhaltsam entdeckt werden kann.
Jederzeit können BesucherInnen sich selbstständig auf den Erlebnispfad begeben. Besonders empfehlenswert ist es, ihn im Rahmen einer Führung mit dem Ostsee-Urgestein Lothar Frehse zu bewandern. Von Juni bis Oktober nimmt der pensionierte Umweltingenieur wöchentlich interessierte BesucherInnen mit und erzählt spannende Geschichten und Erlebnisberichte rund um die Fischerei. Selbst passionierter Angler und Fischer, fuhr er schon in Kindertagen mit den Fischern raus und half die Netze einzuholen, wofür er einen Anteil am Fang erhielt. Besonders freut er sich über junge BesucherInnen, denn sie tragen das alte Wissen rund um die Küstenfischerei in die nächste Generation. Lothar Frehse führt die Arbeit vom Initiator des Fischereilehrpfades Kuno Geberbauer fort. Der Fischereimeister hat den Fischereilehrpfad ins Leben gerufen und ausgebaut.
Die Führungen entlang des Fischerei-Erlebnispfades Haffkrug finden in der Saison statt, und zwar jeden Donnerstag um 16.00 Uhr. Die Dauer beträgt ca. eine Stunde. Treffpunkt für die Führungen ist am Seebrückenvorplatz Haffkrug an der Fischerstatue. An ausgewählten Terminen finden neben einer Führung zudem Räucherfisch-Degustationen statt. An einem kleinen Fischstand mit echtem Räucherofen und Sitzbänken zum Verweilen erleben die BesucherInnen dann, wie Fisch geräuchert wird, schauen dem qualifizierten Aalräucherer Michael Hein bei seinem Handwerk über die Schulter und probieren den frisch geräucherten Fisch direkt aus dem Ofen. Die Führungen sind kostenfrei.
Aufgrund der Corona-Pandemie finden die Führungen derzeit nicht statt. Deshalb kann der Fischerei-Erkundungspfad in Haffkrug ab sofort auch ohne Führung erlebt werden. Zusammen mit dem Küsten-Original Lothar Frehse hat die Tourismus-Agentur Lübecker Bucht zu den einzelnen Stationen des Infopfades Audiodateien aufgenommen. So ist Lothar Frehse immer "digital" mit dabei. Seine fesselnden, authentischen und wissenswerten Geschichten rund um Aale, Plattfische, Dorsche, Heringe, Lachse und Hornhechte können somit jederzeit und ganz individuell mit dem Handy angehört werden. Die Audiodateien stehen unter folgendem Link kostenfrei zum Download zur Verfügung: www.luebecker-bucht-ostsee.de/fischerei-erkundungspfad
Auf dem Fischerei-Erlebnispfad in Haffkrug (Foto: Tourismus-Service Scharbeutz) (Foto: Tourismus-Service Scharbeutz)
HÖR.SPIEL MUSEUM
Erstes deutsches HÖR.SPIEL MUSEUM auf Gut Hasselburg
Rund fünf Kilometer von Neustadt entfernt liegt das Gut Hasselburg. Die Idee für dieses besondere Museum stammt von der „Königin des Hörspiels“ persönlich, Heikedine Körting, die unter anderem „Die drei ???“ produzierte. Im neuen HÖR.SPIEL Museum auf dem Kultur Gut Hasselburg werden Kinderträume wahr. Hier können sie ihr eigenes Hörspiel aufnehmen, auf den Spuren der „Drei ???“ oder „Hui Buh“ wandeln oder an der „Geräuschewerkbank“ prasselnden Regen erzeugen. Es gilt, verschiedene interaktive Stationen auszuprobieren. Geräusche werden erzeugt, Musiken untermalt und Dialoge eingesprochen.
Das Museum öffnet saisonal ab Mitte April, jeweils dienstags und mittwochs nach vorheriger Anmeldung.
- Ort: HÖR.SPIEL MUSEUM, Allee 4, 23730 Altenkrempe
- Info: www.hoerspielmuseumhasselburg.de
Tipp: In Folge 24 von „ShoreTime – der Küstenschnack“ sprach das Team der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein mit Heikedine Körting über ihr Leben, ihre Werke und natürlich ebenso über das HÖR.SPIEL MUSEUM auf Gut Hasselburg. Link: shoretime-podcast.podigee.io/24-dastorzurmusik
Neustädter Hafenführung
Neustädter Hafenführung mit Zeittor - dem Museum der Stadt Neustadt
Der Neustädter Hafen ist das älteste noch existierende "Industriezeugnis" der Stadt. Auf der "Neustädter Hafenführung" kann der Hafen mit seiner Geschichte und den Geschichtchen der Menschen, die mit dem Hafen zu tun haben, entdeckt werden. Seit der Stadtgründung im Jahr 1244 ist der Hafen Neustadts Nabel zur Welt, auch wenn seine Bedeutung vergleichsweise bescheiden blieb. Dennoch war er Drehscheibe des lokalen Handels und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Immerhin wurden im 17. Jahrhundert einige der größten dänischen Kriegsschiffe in Neustadt gebaut, von denen eins wegen seiner Größe schon beim Stapellauf auf Grund lief. Doch auch der Getreidehandel und die Fischerei bestimmten die Stadtentwicklung und das Stadtbild. Nur wenige Städte weisen Ensembles mit mehr als drei Speicher des beginnenden 19. Jahrhunderts auf.
Infos für Teilnehmer*innen:
- Wann: in der Hauptsaison Di und Do, 14.30 - 15.30 Uhr
- Wo: Kugelbrunnen auf der Hafenwestseite nahe der Hafenbrücke, Am Hafen, 23730 Neustadt in Holstein
- Wieviel: 2,50 bis 3,50 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sind frei
- Wer: Infos und Termine zur dieser Stadtführung beim Zeittor, dem Museum der Stadt Neustadt (Fon 04561-619305) - Internet: www.zeittor-neustadt.de
Tourinfo "Zwischen Land und Wasser" bei outdooractive
Tipp: Kurz hinter Klingberg am südlichen Ende des Großen Pönitzer Sees liegt das Gut Garkau. Ein kurzer Abstecher lohnt sich. Die außergewöhnliche landwirtschaftliche Hofanlage wurde 1923 vom Berliner Architekten Hugo Häring im Stil des organischen Bauens geplant. Für die deutsche expressionistische Architektur ist Gut Garkau ein herausragendes Beispiel und nimmt weltweit einen bedeutenden Platz ein. Hugo Häring hat mit der Gruppierung des Berliner „Rings" die Moderne in Deutschland maßgeblich beeinflusst. Mit der Hofanlage Garkau hinterließ er ein Hauptwerk seines Schaffens.
Entstanden sind in den Jahren 1924 und 1925 das Kuhhaus, die Scheune sowie der Wagen- und Geräteschuppen. Der landwirtschaftliche Charakter wird betont durch Material und Farbe, die sich in die Landschaft einfügen, also Klinker, geweißte Sichtbeton-Bänder und vertikale Holzverschalung.
(Quelle: www.denkmalschutz.de/denkmal/gut-garkau)