Ostsee-Insel Rügen entdecken und erleben - Attraktionen, Ausflüge und Sehenswürdigkeiten aus Kunst und Kultur
Kleine Holzkirche in Ralswiek (Foto: Renate Lorenzen)Wenn Sie die Ostsee-Insel Rügen entdecken und erleben möchten und sich für Kunst und Kultur interessieren, finden Sie hier Tipps für Attraktionen, Ausflüge und Sehenswürdigkeiten. Bäderarchitektur, die Müther-Bauten, der Rasende Roland, Museen, Galerien, Schlösser, Gutshäuser, Kirchen, Opfersteine, Hünengräber, Parks, Gärten, Kirchen, Leuchttürme - Sehenswürdigkeiten gibt es viele.
Architektonisch bietet Rügen eine Vielfalt, wie sie sonst kaum zu finden ist. Absolutes Glanzlicht ist die Bäderarchitektur, die ein Markenzeichen für die Seebäder auf Rügen ist. Die Bäderarchitektur ist zu erkennen an lichtdurchfluteten Erkern, weißen Vorbauten, hölzernen Verzierungen, verschnörkelten Balkonen oder Skulpturen auf den Dächern, und viele der weißen Villen und Hotels stammen aus dem 19. Jahrhundert. Aber auch urige Reetdachkaten wie im Fischerdorf Vitt, Gutshäuser, Schlösser oder die vielen kleinen Dorfkirchen - oft aus Backsteinen errichtet - sind charakteristisch für die Architektur der Ostsee-Insel.
Rügen hat nahezu 40 Museen, die vom Heimatmuseum über maritime Museen bis zur Erlebnis- und Technikwelt reichen. Die Ausstellungen bringen den Besucherinnen und Besuchern die wechselvolle Vergangenheit und die Traditionen Rügens sowie Hintergrundinformationen zum Leben der Inselbewohner*innen näher.
Wittow: Kap Arkona
Flächendenkmal Kap Arkona
Am nördlichsten Punkt der Insel Rügen auf der Halbinsel Wittow liegt das Kap Arkona. Die beiden Leuchttürme, der alte Peilturm, das Fischerdorf Vitt und die Überreste der slawischen Burganlage bilden zusammen das sehenswerte Flächendenkmal, das einzigartig in Deutschland ist.
Autos sind hier nicht erlaubt. Besucher:innen haben die Möglichkeit, zu Fuß oder mit dem Fahrrad die Gegend zu erkunden, aber auch Pferdekutschen und die Arkonabahn stehen für eine Besichtigungstour zur Verfügung. Die hohen Steilufer bieten eine großartige Aussicht über die Ostsee. Mehrere Treppen – eine davon ist der bekannte Königsteig - führen von der Steilküste nach unten an den Strand, wo man sich auf die Suche von Bernstein oder anderen Gesteinen machen kann. Wer einen Schiffsausflug im Saßnitzer Hafen gebucht hat, kann von Wasserseite aus die Steilküste bewundern.
1826/27 wurde nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel der kleinere der beiden Leuchttürme erbaut – genannt wird der viereckige 19 Meter hohe Leuchtturm das Leuchtfeuer von Kap Arkona oder auch Schinkelturm. Von der Aussichtsplattform des Turms ist bei guter Fernsicht die dänische Insel Mön zu sehen. Im Turm selber befinden sich Ausstellungen zu mehreren Themen. Eine Ausstellung befasst sich mit Schinkels Bauten auf Rügen, die weiteren mit der Geschichte des Schinkelturms, dem ältesten Leuchtturm an der Ostseeküste und seiner Erbauung, dem Leben des Leuchtturmwärters, den deutschen Leuchttürmen insgesamt und den Seezeichen. Im Schinkelturm geben sich pro Jahr rund 360 Paare das Ja-Wort.
1902 wurde der 36 Meter hohe runde Turm fertig gestellt, der den Schiffen bei der Umrundung von Kap Arkona weitere Sicherheit brachte. Er ist auch heute noch in Betrieb. Eine Besichtigung ist möglich. Neben dem Leuchtturm befindet sich das ehemalige Leuchtturmwärterhaus mit Garten. Im Haus selber finden wir Sonderausstellungen zu besonderen Themen aus der Schifffahrtsgeschichte und aus dem Seenotrettungswesen, im Garten gibt es in der wärmeren Jahreszeit Veranstaltungen.
Leuchttürme am Kap Arkona (Foto: TZR)
Besonders erwähnenswert ist der Leuchtturmwärter Schilling, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Leuchtturmgaststätte mit betrieb. „Schillings Gasthof in Arkona" wird in einem Reiseführer von 1920 erwähnt. Auch ein Kochbuch hat der Leuchtturmwärter herausgegeben, das nicht nur Gerichte der damaligen enthält, sondern auch manch guten Tipp, so z.B. ein Mittel gegen Seekrankheit: „Man nehme 2 Unzen rohes Opium, 2 Drachmen Bilsenkraut-Extract, 10 Gran gepulverte Muskatenblüthe u. 2 Unzen harte Seife, koche dies in 60 Unzen frischen Wassers eine halbe Stunde lang, u. rühre es während der Zeit oft um. Ist es erkaltet, so setze man ein Quart Weingeist (60gradigen) u. 3 Drachmen Salmiakspiritus dazu. Von dieser Mischung reibe man so kurz vor der Einschiffung als möglich, einen Theelöffel voll am untern Ende des Brustbeins u. unter den linken Rippen (also die Magengegend) ein, u. wiederhohle dies auf dem Schiffe recht oft."
Etwas abseits der beiden Leuchttürme steht ein ehemaliger Funkpeilturm der Marine. Der 35 Meter hohe Peilturm aus kaiserlicher Zeit ist für Ausstellungen geöffnet. Von seiner Aussichtsplattform hat man einen guten Blick über die Reste der Erdwälle der slawischen Jaromarsburg, die nicht betreten werden dürfen.
Die Leuchttürme am Kap Arkona wurden im Juli 2012 Motiv auf der Sonderbriefmarke des Bundesfinanzministeriums. Damit würdigt das Ministerium unter anderem die Bedeutung von Kap Arkona als Orientierungspunkt für die Schifffahrt über mehrere Jahrhunderte hinweg. Vor den beiden dargestellten Leuchttürmen hat der Deutsche Wetterdienst seinen Sitz.
Sonderbriefmarke (Grafische Gestaltung: Professor Johannes Graf, Dortmund, Foto © Reinhard Scheiblich)
Die Überreste der slawischen Burganlage stammen aus dem 12. Jahrhundert. Hier soll der Tempel mit der Statue des vierköpfigen Gottes Svantevit gestanden haben. Dänische Truppen eroberten 1168 die Burg und zerstörten den heidnischen Tempel und erbauten an der Stelle das erste Gotteshaus auf Rügen, womit dann auch die Christianisierung Rügens seinen Anfang nahm. Die anderen Burgen – Rugard in Bergen und Charenza in Garz – ergaben sich nach dem Fall der Arkonaburg kampflos. Eine detaillierte Beschreibung der ehemaligen Jaromarsburg und ihr Niedergang hat der Geschichtsschreiber Saxo Grammaticus, der im Heerestross der Dänen mitreiste, in seiner „Historica Danicae" festgehalten.
Von den Wallanlagen führt ein 1,5 Kilometer langer Weg entlang der Abbruchkante des Kaps zum Fischerdorf Vitt. Es ist zu beachten, dass am gesamten Kap Arkona Abbruchgefahr besteht, deshalb sollte ein ausreichender Abstand zur Abbruchkante gehalten werden.
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Kap Arkona, 18556 Putgarten / Kap Arkona
- Wann: Neuer Leuchtturm 10.00 - 16.00 Uhr, Peilturm 10.00 - 16.00 Uhr (April) :: Neuer Leuchtturm 10.00 - 17.00 Uhr, Peilturm 10.00 - 17.00 Uhr (Mai) :: Neuer Leuchtturm 10.00 - 18.00 Uhr, Peilturm 10.00 - 17.00 Uhr (Juni) :: Neuer Leuchtturm 10.00 - 18.00 Uhr, Peilturm 10.00 - 18.00 Uhr (Juli und August) :: Neuer Leuchtturm 10.00 - 18.00 Uhr, Peilturm 10.00 - 17.00 Uhr (September) :: Neuer Leuchtturm 10.00 - 17.00 Uhr, Peilturm 10.00 - 18.00 Uhr (Oktober) :: Neuer Leuchtturm geschlossen, Peilturm 11.00 - 16.00 Uhr :: (November bis März)
- Wer: Kontakt unter Fon Fon (038391) 12115 Email info(at)kap-arkona.de sowie mehr Informationen auf der Homepage www.kap-arkona.de
Mönchgut: Museumsschiff Göhren
Museumsschiff Luise Göhren
Luise wurde 1906 gebaut und ist ein Plattbodenschiff. Heute ist der ehemalige Küstenfrachter als Museum eingerichtet, das sich mit den Arbeits- und Lebensbedingungen der Küstenschiffer auf Rügen befasst. Die Küstenschifffahrt hatte einst eine große Bedeutung für die Versorgung der Inselbevölkerung. Am Göhrener Südstrand befinden sich weitere Fischkutter und Fischerboote sowie Ausstellungen zur Fischerei und zum Schiffbau.
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Museumsschiff Luise, Am Südstrand 1a, 18586 Ostseebad Göhren
- Wann: täglich 10.00 – 13.00 Uhr (Mitte April – Juni), äglich 10.00 – 17.00 Uhr (Juli – August), täglich 10.00 – 13.00 Uhr (September – Mitte Oktober), Winterpause Mitte Oktober – Mitte April
- Wer: Kontakt unter Fon (038308) 2175
Mönchgut: Heimatmuseum Göhren
Rauchhaus Göhren - Dat Rookhus
Das „Rookhus“ ist ein kleines Fachwerkhaus mit einem tief herabgezogenen Rohrdach. Das Rohrdach wird im umgangssprachlichen Gebrauch auch als Zuckerhut bezeichnet. Das Ungewöhnliche an dem Dach des Rauchhauses ist, dass es keinen Schornstein besitzt. Es wurde um 1700 gebaut, und in ihm lebten in früheren Zeiten Kleinbauern, Tagelöhner oder auch Fischer auf engsten Raum mit ihren Arbeitsgeräten und Vieh unter einem Dach.
1977 wurde es zum Museum umgebaut und zeigt heute in anschaulichen Darstellungen die Wohn-, Arbeits- und Lebensverhältnisse dieser Bevölkerungsschicht. Ein weiterer Ausstellungsteil befasst sich mit der Mönchguter Fischerei.
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Dat Rookhus, Thiessower Str. 7, 18586 Ostseebad Göhren
- Wann: täglich 14.00 – 17.00 Uhr (Mitte April – Mitte Oktober), Winterpause Mitte Oktober – Mitte April
- Wer: Kontakt unter Fon (038308) 2175
Wittow: Rügenhot Putgarten
Rügenhof Kap Arkona in Putgarten
Das große historische Gehöft liegt an dem Weg von Putgarten zum Kap Arkona. Der Rügenhof ist Standort für traditionelles Gewerbe und Handwerk, insbesondere Kunsthandwerk. In Werkstätten kann den Handwerkern bei der Herstellung ihrer Werke über die Schulter geschaut werden. Der Töpferhof Arkona stellt die spezielle Rügenkeramik her, in der Bersteinschleiferei entsteht edler Schmuck, Weidenflechter zeigen die Herstellung ihrer Produkte. In der historischen Druckwerkstatt entstehen Druckerzeugnisse. Die Keramikwerkstatt bietet mehrtägige Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene an.
Vom Rügenhof aus werden geführte Wanderungen und Radwanderungen durch die Region und zum Flächendenkmal Kap Arkona angeboten.
Ganzjährig finden Veranstaltungen statt, die vom Handwerker-, Bauern- und Töpfermarkt über diverse Feste für Kinder, Garten- und Straßenfeste, Schlacht-, Kohl- und Fischerfeste bis zu Reitturnieren reichen.
Umgeben ist der Hof von einem Park mit zwei Teichen, einem Freigehege, einem Streichelzoo und einem Kinderspielplatz.
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Rügenhof, Dorfstr. 22, 18556 Putgarten
- Wann: 12.00 - 15.00 Uhr (Januar bis März) :: 10.00 - 16.00 Uhr (April) :: 10.00 - 18.00 Uhr (Mai bis September) :: 10.00 - 17.00 Uhr (Oktober) :: 11.00 - 16.00 (November) :: 12.00 - 15.00 Uhr (Dezember)
- Wer: Kontakt unter Fon (038391) 4000 oder Email ruegenhof(at)kap-arkona.de sowie mehr Infos auf der Homepage www.kap-arkona.de
Wittow: Kapelle Vitt Putgarten
Kapelle Vitt bei Putgarten am Kap Arkona
Etwas abseits oberhalb des Fischerdorfes Vitt befindet sich die achteckige Kapelle von Vitt, die im Jahre 1806 nach Zeichnungen von K. F. Schinkel gebaut wurde. Der in Altenkirchen tätige Pastor und Dichter Ludwig Gotthard Kosegarten vermisste die Heringsfischer in seinen Predigten, so dass er zu den Fischern an das Steilufer am Kap Arkona kam, um dort Gottesdienste abzuhalten. Nur zu oft mussten die Predigten aufgrund schlechten Wetters abgebrochen werden, so dass er schließlich am Kap eine Kapelle errichten ließ. An den Baukosten beteiligten sich der König von Sachsen, der Herzog von Sachsen-Weimar, die Stadt Stralsund und die Universität Greifswald.
Die achteckige Kapelle Vitt (Foto: TZR)
Das Innere der Kapelle ist schlicht gehalten – ein Kanzelaltar und ein gusseisernes Kruzifix schmücken die kleine Kapelle. In der Kapelle befindet sich eine Kopie des Bildes „Petrus auf dem Meer“ von Philipp Otto Runge, das 1805 von dem Pastor Kosegarten als Altarbild in Auftrag gegeben wurde. Runge vollendete zwar das Bild, starb aber 1810 im Alter von 32 Jahren, und das Bild blieb in Hamburg, wo es in den Besitz der Kunsthalle Hamburg gelangte. Später wurde dann für die Kapelle eine Kopie angefertigt, die jedoch nicht die Qualität des Originals erlangte. Ein weiteres Wandgemälde erhielt die Kapelle im Jahr 1990. „Menschen im Sturm“ ist ein überlebensgroßes Gemälde, das von dem Italiener Mucchi gemalt wurde. Die auffälligen großen Fensterläden wurden zu den Gottesdiensten geschlossen.
Wandgemälde "Menschen im Sturm" in der Kapelle Vitt (Foto: Renate Lorenzen)
Granitz: Bernsteinmuseum
Bernsteinmuseum in Sellin
1999 wurde in der Granitzer Straße das Bernsteinmuseum eröffnet. Die angebotene Führung informiert über die Entstehungsgeschichte des baltischen Bernsteins. Zu sehen sind Bernsteine aus aller Welt, zum Teil mit wertvollen Insekteneinschlüssen, die auch Inklusen genannt werden. Ausgestellt ist im Bernsteinmuseum von Jürgen Kintzel ein Bernstein mit einem Gewicht von 1686 Gramm. Arbeiten aus vergangenen Epochen können hier ebenso bewundert werden, wie Arbeiten aus der Gegenwart. Hierzu gehören auch Stücke von Jürgen Kintzel, wie zum Beispiel der Riesenbernsteinring oder die erste deutsche Bernsteinkrone.
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Bernsteinmuseum, Granitzer Straße 34, 18586 Sellin
- Wann: Mo – Fr 10.00 – 12.00 und 14.00 – 17.00 Uhr und Sa 10.00 – 12.00 (ganzjährig)
- Wer: Kontakt unter Fon (038303) 87279 sowie mehr Informationen auf der Homepage www.bernsteinmuseum-sellin.de
Bernsteinmuseum in Sellin (Foto: Renate Lorenzen)
Wittow: Pfarrkirche Altenkirchen
Die Pfarrkirche Altenkirchen mit dem Swantevitstein
Die Pfarrkirche in Altenkirchen gehört zu den ältesten Kirchen auf Rügen. Ursprünglich wurde der Backsteinbau im 12. Jahrhundert als dreischiffige romanische Basilika errichtet. Bevor die Kirche gebaut wurde, befand sich an deren Standort vermutlich ein slawischer Begräbnishügel. In den darauf folgenden Jahrhunderten wurde die Kirche immer wieder umgebaut und erhielt markante Ausstattungsteile. Sehenswert ist die gotländische Taufe aus Kalkstein, die ca. um 1250 entstanden ist. In der Spätgotik entstand das Kreuzrippengewölbe, 1724 der Altar, und 1730 kam der Taufengel hinzu. Im einem Seitenschiff befindet sich ein von dem Stralsunder Maler Erich Kliefert kopiertes Bild des „Versinkenden Petrus“.
Als "Swantevitstein" wird ein Bildstein im mittelalterlichen Mauerwerk der Kirche bezeichnet. Auf dem 1,18 Meter langen und 68 Zentimeter breiten Stein ist ein Mann mit einem Trinkhorn zu sehen, der vermutlich den Priester des Slawengottes Swantevit darstellt, denn nur dieser hatte das Recht, das große verzierte Trinkhorn des Gottes zu berühren. Es könnte sich aber auch um den Grabstein von Fürst Tezlaw handeln, dem nach der dänischen Eroberung Rügens die Halbinsel Wittow zugesprochen worden war. Das Steinrelief ist wahrscheinlich vor der 1168 einsetzenden Christianisierung der Insel entstanden und später auf der Seite liegend direkt über dem Fundamentsockel in der Ostwand der Kirche, der Innenwand der Waffenkammer, die aus dem 14. Jahrhundert stammt, verbaut worden. (Quelle: Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern / 365 Entdeckungen, Nr. 25)
Der auch als Dichter bekannte Gotthard Ludwig Kosegarten war von 1792 bis 1808 Pfarrer an dieser Kirche. Auf dem Friedhof in Altenkirchen befindet sich auch sein Grab. Kosegarten hielt regelmäßig Uferpredigten für die Fischer des nahen Dorfes Vitt ab und machte diese Gottesdienste weit über Rügen hinaus bekannt. Heute wird diese seit der Reformationszeit bekannte Tradition in den Sommermonaten fortgesetzt.
Region Bergen: Stadtmuseum Bergen
Stadtmuseum Bergen - Einlick in die Geschichte Rügens
Das Stadtmuseum Bergen auf Rügen wurde 1992 gegründet. Es befindet sich in einem der sorgfältig restaurierten Gebäude des ehemaligen Klosterhofes. In neun Ausstellungsräumen erhalten Besucher:innen auf 500 Quadratmetern einen Einblick in die Ur- und Frühgeschichte Rügens, angefangen von der Steinzeit bis zum Ende der Slawenzeit im Jahr 1168. Desweiteren werden von der Gründungszeit des Klosters 1193 bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts Beispiele aus der Bergener Stadtgeschichte, besondere Ereignisse der Schwedenzeit und Persönlichkeiten Rügens vorgestellt. Zu den Dauerausstellungen gibt es im Obergeschoß ständig wechselnde Sonderausstellungen.
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Stadtmuseum Bergen, Billrothstr. 20a, 18528 Bergen auf Rügen
- Wann: Di - Sa 10.00 - 16.00 (Mai bis Oktober) :: Mo - Fr 11.00 -15.00 Uhr (November bis April)
- Wieviel: Erwachsene 2,00 Euro, ermäßigt 1,00 Euro
- Wer: Kontakt unter Fon (03838) 252226 oder Email museum(at)stadt-bergen-auf-ruegen.de sowie mehr Infos auf der Homepage www.stadtmuseum-bergen-auf-ruegen.de
Region Bergen: Schwedenkirche
Die kleine Schwedenkirche in Ralswiek
Ralswiek war bereits im frühen Mittelalter wirtschaftliches Zentrum Rügens und wurde auch mit der Christianisierung kirchliches Verwaltungszentrum. Unterstellt war es dem dänischen Bistum Roskilde. Ralswiek war nie Kirchdorf, die Gottesdienste wurden in der Probstei abgehalten.
Unweit vom Schloss bekamen die Ralswieker 1907 schließlich im Auftrag von Graf Douglas eine eigene Holzkapelle, die von den Schweden gefertigt – deshalb auch oft Schwedenkapelle genannt – und in Ralswiek aufgebaut wurde. Die kleine Kapelle erscheint äußerlich im typischen schwedischen Stil aus rot gestrichenem Holz mit weiß abgesetzten Kanten und Fensterumrandungen. Die einfache Ausstattung der Kirche ist sehenswert.
Kirche Ralswiek
Unter den Linden 56
18528 Ralswiek/Rügen
Außenansicht Kirche Ralswiek (Foto: Renate Lorenzen)
Schlichte Innenausstattung in der Kirche Ralswiek (Foto: Renate Lorenzen)
Süd-West-Rügen: St. Johannes in Rambin
Evangelische Dorfkirche St. Johannes in Rambin
Alte Backsteinkirchen gehören zum Erscheinungsbild der Dörfer auf Rügen. So kommt man wahrscheinlich als Besucher*in nicht umhin, sich eine der Kirchen näher anzusehen. Empfehlenswert ist die evangelische St. Johannes in Rambin, sie liegt mitten im Dorf, umgeben vom örtlichen Friedhof. Die ursprünglich um 1300 im gotischen Stil erbaute Backsteinkirche verfügt heute nur noch über wenige Bauteile aus dieser Zeit, denn sie wurde um 1700, zu Beginn des 19. Jahrhunderts und im 20. Jahrhundert umfangreich umgebaut. Im Innenraum sind jedoch zahlreiche mittelalterliche Ausstattungsstücke und solche aus dem 18. Jahrhundert zu sehen. Auf der Kanzel der Kirche soll bereits Ernst Moritz Arndt gesprochen haben.
Um die wertvollen Wandmalereien im Inneren zu retten, die duch das durchfeuchtete Backsteinmauerwerk bedroht waren, wurde eine umfangreiche Mauerwerkssanierung mit finanzieller Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) durchgeführt.
Die Kirche befindet sich in der Dorfstraße 7 in Rambin. Wer einen Blick in die Kirche St. Johannes werfen möchte, kann sich den Kirchenschlüssel bei Christine Lange in der Schneiderei (Dorfstraße 11 bzw. 11a) abholen. Jeden zweiten Sonntag um 9.15 Uhr findet ein Gottesdienst statt.
Mehr Infos: kirchengemeinden-altefaehr-poseritz-rambin.org
Außenansicht der evangelischen Kirche St. Johannes in Rambin (Foto: Karl-Heinz Gottschalk (goka) / pixelio.de)
Granitz: Prora
Koloss von Rügen - das ehemalige KdF-Seebad der Nationalsozialisten
Das KdF-Seebad wird auch als „Koloss von Rügen“ bezeichnet. Die 4,5 Kilometer lange Anlage liegt an der Prorer Wiek und gehört zum Seebad Binz. In den Jahren zwischen 1936 und 1939 wurde die Anlage im Auftrag der „NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude“ erbaut und auch zum größten Teil vollendet. 20000 Menschen sollten hier Urlaub machen. Die Anlage steht für das Bemühen des nationalsozialistischen Regimes, die deutschen Arbeiter zu motivieren und für die Kriegs-, Lebensraum- und Rassenpolitik zu gewinnen. Zu Zeiten der DDR war Prora militärisches Sperrgebiet. Die Anlage steht seit 1992 unter Denkmalschutz.
2004 wurden die Blöcke I bis IV an private Investoren verkauft, die dort Hotels, Ferienwohnungen, Jugendherberge, Wellness- und Sportanlagen errichten. 2012 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, 2014 die ersten Wohnungen bezogen. Die touristische Erschliessung ist derzeit noch nicht abgeschlossen. Zu den Einrichtungen und Attraktionen in Prora gehören u.a. das Naturschutzgebiet Schmale Heide mit den Feuersteinfeldern, das Naturerbe Zentrum Rügen mit Baumwipfelpfad, ein Waldseilgarten, die Galileo-Wissenswelt, das Eisenbahn- und Technikmuseum und das Dokumentationszentrum.
Das Dokumentationszentrum Prora befasst sich mit der Geschichte des „KdF-Seebades Rügen“ (KdF = Kraft durch Freude), das als größte bauliche Hinterlassenschaft des „Dritten Reiches“ bezeichnet wird. Zu sehen ist die Dauerausstellung MACHTurlaub, die die staatliche Organisation der Freizeit im Nationalsozialismus zum Inhalt hat. Weiterhin sind wechselnde Ausstellungen zu Themen aus Geschichte, Architektur, Kunst, Natur und Politik des Dritten Reiches zu sehen. Ergänzend zur Ausstellung werden historische Filme an Videostationen gezeigt, an Audiostationen sind Tondokumente von Interviews mit Zeitzeugen zu hören, und ein halbstündiger Begleitfilm zum „KdF-Seebad Prora“ kann im Kinoraum angesehen werden. Ebenso werden Führungen angeboten.
Prora vor der Sanierung (Foto: Luftaufnahmen Ostsee)
Sanierter Block V mit Jugendherberge (Foto: Kurverwaltung Binz)
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Dokumentationszentrum Prora, Strandstraße 74 (früher Objektstraße), Block 3/ Querriegel, 18609 Prora
- Wann: täglich 10.00 - 16.00 Uhr (Januar, November) :: täglich 10.00 - 17.00 Uhr (Februar) :: täglich 10.00 - 18.00 Uhr (März, April, September, Oktober) :: täglich 9.30 Uhr - 19.00 Uhr (Mai, Juni, Juli, August)
- Wieviel: Erwachsene 6,00 Euro, ermäßigt 3,00 Euro, Kinder unter 13 Jahren freier Eintritt, Familienkarten und Gruppenpreise verfügbar
- Wer: Kontakt über Fon (038393) 13991 und Email post(at)prora.eu sowie weitere Infos auf der Homepage www.proradok.de
(Stand: August 2018)
Region Bergen: Ernst-Moritz-Arndt-Turm
Ernst-Moritz-Arndt-Turm - zum Gedenken an den Schriftsteller und Historiker
Inmitten der Burgwälle des Rugards bei Bergen steht der Ernst-Moritz-Arndt-Turm, von dem aus man eine fantastische Aussicht über Rügen genießen kann. Achtzig Stufen führen zur Aussichtsplattform des 27 m hohen Backsteinturmes.
Der Turm wurde zum Gedenken an den Schriftsteller und Historiker Ernst Moritz Arndt, der in Groß Schoren auf der Insel Rügen geboren wurde, errichtet. Der Bau wurde allein durch Spenden ermöglicht. Sogar Kaiser Wilhelm I hat sich daran beteiligt.
Am 26. Dezember 1869, dem 100. Geburtstag des Dichters, wurde der Grundstein gelegt. 1872 wurde nach den Entwürfen des Berliner Architekten Hermann Eggert mit dem Bau begonnen. Die Fertigstellung des Turmes erfolgte im Jahre 1877. 2000 bis 2002 wurde ein grundlegende Sanierung durchgeführt. Der Turm erhielt eine Kuppel aus Glas und Stahl. Man schuf eine weitere höher gelegene Aussichtsplattform, um über die inzwischen höher gewachsenen Bäume hinweg schauen zu können.
Ernst-Moritz-Arndt-Turm (Foto: TZR)
Wittow: Audiowalk Kap Arkona
Die Sehenswürdigkeiten am Kap Arkona mit dem Audiowalk erleben
Wer am Kap Arkona unterwegs ist und mehr über die Geschichte des nördlichsten Punktes der Insel Rügen erfahren möchte, bekommt mit dem Audiowalk „Svantevits Spuren“ Gelegenheit, interessante Infos kostenfrei abzurufen, zum Beispiel zu diesen Themen: Wer ritt das „heilige“ Pferd? Wo sind Swantevits Schätze? Wer erstürmte den Tempelberg am Kap Arkona vor 850 Jahren?
Die Künstler „die TONabnehmer“ sind der Geschichte für einen spannenden Erlebnisweg auf den Grund gegangen und erzählen in sieben Audiobeiträgen mit Liedern und kleinen Hörspielszenen von dem westslawischen Volk und seinen Mythen und Bräuchen. U.a. wirkte auch der auf Rügen beliebte und bekannte Störtebeker-Mime Sascha Gluth als Sprecher mit.
Infos für Besucher*innen:
- Sie gehen einfach mit dem Mobiltelefon auf die Internetseite www.kap-arkona.de/audiowalk.html, wo Sie mit einem Klick auf die jeweilige Station in die Geschichten reinhören können.
Granitz: Jagdschloss Granitz
Jagdschloss Granitz - mit Rundumblick über die Insel Rügen
Auf dem 106 Meter hohen Tempelberg liegt das Jagdschloss Granitz. Das Jagdschloss verfügt über eine eigene Haltestelle des „Rasenden Roland". Ansonsten bringt ein 2,3 Kilometer langer Spazierweg den Besucher von Lancken-Granitz aus zum Jagdschloss. Die markanten vier Ecktürme und der alles überragende Hauptturm kann man schon von weitem durch die Bäume der Granitz hindurch sehen. Das Schloss wurde auf Betreiben von Fürst Malte I. in den Jahren 1837 – 1851 erbaut. Entworfen wurde es von dem Berliner Architekten J.G. Steinmeyer. Der 38 Meter hohe Hauptturm wurde von Karl Friedrich Schinkel entworfen. Hier befindet sich heute eine Aussichtsplattform, die einen herrlichen Blick über die Granitz frei gibt. Erreicht wird sie über eine selbsttragende Wendeltreppe aus Eisenguss mit 154 Stufen. Die Plattform liegt 144 Meter über dem Meeresspiegel. Bei klarem Wetter eröffnet sich ein Rundumblick über die Insel Rügen und deren Küstenlandschaft, bis über den Greifswalder Bodden zur Insel Usedom. Rund 300 000 Gäste genießen diese Aussicht jedes Jahr.
Die Restaurierung des Schlosses konnte 2001 fertig gestellt werden. Das neu eröffnete Museum enthält eine große Trophäensammlung. Repräsentative Räumlichkeiten sind zu besichtigen. Außerdem werden Räume für Sonderausstellungen und Veranstaltungen zur Verfügung gestellt.
Blick auf das Jagdschloss in Lancken-Granitz (Foto: Luftaufnahmen Ostsee)
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Jagdschloß Granitz 1, 18609 Binz
- Wann: Öffnung des Schlossmuseums Di - So, 10.00 - 16.00 Uhr (Januar bis März) :: täglich 10.00 - 17.00 Uhr (April) :: täglich 10.00 - 18.00 Uhr (Mai bis September) :: täglich 10.00 - 17.00 (Oktober)
- Wieviel: Erwachsene 6,00 Euro, ermäßigt 4,00 Euro, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre frei
- Wer: Kontakt unter Fon (038393) 2263, Email jagdschloss-granitz(at)mv-schloesser.de und mehr Infos im Internet unter www.granitz-jagdschloss.de
Und noch ein Tipp:
Vom Ostseebad Binz gibt es regelmäßige Führungen zum Jagdschloss Granitz. Immer donnerstags um 10.00 Uhr geht es vom Binzer Haus des Gastes zum Schloss. Ein Wanderführer begleitet Interessierte den etwa drei Kilometer langen Aufstieg auf den Tempelberg und erzählt unterwegs Wissenswertes über Flora und Fauna sowie den fürstlichen Jagdsitz. Nach dem gemeinsamen Aufstieg können die Wanderer ganz individuell das Schloss erkunden. Auf der Besichtigungstour steht neben den fürstlichen Salons auch der von Friedrich Schinkel entworfene Mittelturm mit der gusseisernen Wendeltreppe. Der Rückweg nach Binz erfolgt individuell. Für diese Wanderung sind insgesamt rund vier Stunden einzuplanen. Die Teilnahme kostet 5,00 Euro, ohne Kurkarte 9,00 Euro. Gewandert wird ab sechs Personen.
Von April bis Oktober finden zudem Mondscheinwanderungen zum Jagdschloss statt. In der Abenddämmerung führt die Wanderung zunächst durch die Buchenwälder der Granitz auf den Tempelberg. Dort empfängt Schlossfräulein Agnes in Reifrock und Schleppe die Besucher zu einer exklusiven Schlossbesichtigung. Beim unterhaltsamen Rundgang durch die Ausstellungen sowie die fürstlichen Salons des Schlosses gibt es von Schlossfräulein Agnes amüsante Plaudereien aus dem fürstlichen Nähkästchen. Abschliessend kann der 38 Meter hohe Mittelturm des Schlosses über die filigrane Wendeltreppe bestiegen werden. Von der Aussichtsplattform bietet sich ein herrlicher Rundblick über die vom Mond beschienene Insel, bei gutem Wetter sogar bis Hiddensee und Stralsund. Für den Rückweg wird die Mitnahme einer Taschenlampe empfohlen. Circa vier Stunden sollten für die Tour eingeplant werden, die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die Wanderung kann bis zum Veranstaltungstag bei der Kurverwaltung Ostseebad Binz im Haus des Gastes gebucht werden. Die Teilnahme kostet 8,00 Euro mit Kurkarte und 12,00 Euro ohne Kurkarte.
Info & Buchung: Gemeinde Ostseebad Binz - Kurverwaltung, Heinrich-Heine-Straße 7, Fon (038393) 148148.
Nord-West-Rügen: St. Johanneskirche Schaprode
Die St. Johanneskirche in Schaprode
Liebhaber*innen von sakraler Architektur finden auf Rügen besonders viele interessante Kirchen aus unterschiedlichen Epochen. Im Zentrum des Ortes Schaprode steht in der Langen Straße die St. Johanneskirche. Sie ist die drittälteste Kirche und ein besonders schönes Beispiel spätromanischer Architektur auf der Ostsee-Insel. Bei der Dorfkirche Schaprode handelt es sich um einen großen Backsteinbau mit vierjochigem Schiff, Westturm und einem stark eingerückten quadratischen Chor mit Apsisabschluss.
Erbaut wurde sie im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts als Basilika - aus dieser Zeit sind Chorraum und Apsis erhalten, und im Jahr 1450 wurde sie verkleinert. Im 16. und 17. Jahrhundert fanden weitere Umbauten statt. Zu den herausragenden Ausstattungsstücken der Kirche gehören u.a. die Triumphkreuzgruppe (um 1500) sowie Altar, Kanzel, Taufständer, Beichtkammer und das Patronatsgestühl aus dem 18. Jahrhundert. Aus dem Jahr 1723 stammen die Bildnisse von Johannes Bugenhagen und Martin Luther an der Kanzel.
Mönchgut: Schulmuseum Middelhagen
Schulmuseum Middelhagen - eine historische Schulstunde erleben
Im historischen Dorfkern von Middelhagen liegt das Schulmuseum. Es ist im alten Küsterhaus untergebracht und vermittelt einen realistischen Eindruck in den ehemaligen Schulunterricht. Der Unterrichtsraum ist eine Einklassenschule und mit Wandrollbildern, Leselerntafel, Rechenmaschine (Abakus) und Tierpräparaten ausgestattet. Unterschiedliche Schulbänke, Schreibgeräte und Schulbücher geben einen weiteren Einblick. Zur Veranschaulichung können historische Schulstunden, in denen mit Griffel und Tafel „gelernt“ wird, besucht werden. Diese finden mittwochs um 10.00 Uhr statt, im Juni, Juli und August am Dienstag und Mittwoch um 10.00 Uhr.
Der Dorfschullehrer in Middelhagen war gleichzeitig Küster und Kantor. Neben der Schulstube ist seine Wohnung zu besichtigen, die aus Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche und Amtsraum bestand. Die Küche war der größte Raum im Haus des Dorfschullehrers. Im Winter war es üblich, dass die Kinder aus den Nachbardörfern hier mit verpflegt wurden.
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Schulmuseum Middelhagen, Dorfstr. 4, 18586 Mönchgut
- Wann: Di - So, 10.00 - 16.00 Uhr (Mai, September und Oktober) :: Di - So, 10.00 - 17.00 Uhr (Juni, Juli, August) :: November bis April geschlossen
- Wieviel: Eintritt Museum - Erwachsene 3,00 Euro (2,50 Euro mit Kurkarte), Schüler & Studenten 1,50 Euro, Vorschulkinder frei :: Eintritt mit Schulstunde - Erwachsene 7,00 Euro (mit Kurkarte 6,00 Euro), Schüler & Studenten 3,00 Euro, Vorschulkinder 1,50 Euro
- Wer: Kontakt unter Fon (038308) 2153, Infos im Internet unter www.middelhagen.de
Granitz: Bäderarchitektur
Die Bäderarchitektur im Ostseebad Binz
Im Ostseebad Binz findet man besonders viele Beispiele für die Bäderarchitektur. Dieser Baustil ist gekennzeicht durch weisse Villen mit Erkern, Balkonen, Loggien oder Türmchen, alles detailreich verziert.
An der Promenade und im Zentrum von Binz stehen unzählige Gebäude aus der Blütezeit der „Sommerfrische" im späten 19. Jahrhundert. Nach der Wende wurden die alten Feriendomizile nach und nach stilvoll restauriert. Direkt an der Ostsee steht das Kurhaus, das den Stil der Bäderarchitektur besonders gut charakterisiert. Es beherbergt heute ein Fünf-Sterne-Hotel.
Jedes Jahr im September steht die Bäderarchitektur im Ostseebad Binz im Mittelpunkt. In Führungen, Vorträgen und Fotoausstellungen erfahren Interessierte alles über Blütezeit, Niedergang und Wiederaufbau der Binzer Bäderarchitektur und den Stilmix aus Klassizismus, Neobarock und Jugendstil.
Zum Kennenlernen der Binzer Bäderarchitektur wurde ein QR-Code-basierender Villen-Rundgang erstellt. Der Rundgang kann beliebig an jeder Villa gestartet werden. An den teilnehmenden Häusern sind QR-Codes angebracht. Wird dieser gescannt, erhält der Besucher Daten und Fotos zur Geschichte und Architektur der Villa.
Mehr Infos: binzer-bucht.de
Bäderarchitektur - das Kurhaus Binz (Foto: Lothar Henke / www.pixelio.de)
Jasmund: U-Boot
U-Boot H.M.S OTUS
Das U-Boot H.M.S. OTUS der Oberon-Klasse hat im Hafen Sassnitz einen festen Liegeplatz gefunden. Es wurde 1963 gebaut und fuhr 28 Jahre im ersten U-Boot-Geschwader der Royal Navy. Es beherbergt eine umfangreiche Ausstellung zum Leben und Alltag auf einem U-Boot.
U-Boot im Stadthafen Sassnitz (Foto: Erlebniswelt U-Boot GmbH)
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Erlebniswelt U-Boot GmbH, Hafenstr. 18, 18546 Sassnitz
- Wann: ganzjährig geöffnet (detaillierte Öffnungszeiten verfügbar auf der Internetseite zum U-Boot)
- Wieviel: Erwachsener 8,00 Euro, Kind (4 - 13 Jahre) 4,50 Euro, Jugendlicher (14 - 17 Jahre) 6,00 Euro
- Wer: Kontakt unter Fon (038392) 677888 oder Email info(at)hms-otus.com, Infos im Internet unter www.hms-otus.com
Nord-West-Rügen - Gingst: Heimatmuseum
Das Heimatmuseum in Gingst
Das Museum ist 1971 auf Initiative von Gingster Schülern entstanden. In zwei Fachwerkhäusern aus dem 17. Jahrhundert werden die Wohn- und Arbeitsverhältnisse von Schuhmachern, Schneidern, Weißnähern und Webern um 1900 gezeigt. Unzähliges Inventar aus Arbeits- und Wohnräumen der Handwerker ist hier ausgestellt.
Im so genannten Efeuhaus finden Gäste die original nachgebildete Wohnung des letzten Webers in Gingst, der 1912 sein Handwerk abmeldete. Das "Krehmke-Haus" präsentiert die Welt des Schuhmachers und des Schneiders mit alten Werkzeugen und Gerätschaften wie etwa der Schusterkugel, ein mit Wasser gefüllter runder Behälter, der das Kerzenlicht bricht, so dass der Schuster auch bei Dunkelheit seine Werkbank beleuchten konnte. Zu den Besonderheiten des Museums gehören eine Fingerhutausstellung mit rund 150 Exponaten sowie eine Schau um den letzten Kürschner der Insel, Uwe Hinz aus Bergen. Daneben befindet sich eine begehbare Camera Obscura, eine Lochbildkamera, im Hof der Handwerkerstuben. Deren Wirkungsweise erklärt der Stralsunder Fotograf Volkmar Herre an den Markttagen, die von Juni bis September wöchentlich hier stattfinden. (Quelle: Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern).
Außerdem gehört eine alte Schmiede zum Museums-Ensemble. Im Sommer ist auf dem Museumshof ein Café geöffnet. In einem kleinen Verkaufsladen können regionale Produkte erworben werden.
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Museumshof Gingst, Karl-Marx-Str. 19, 18569 Gingst auf Rügen
- Wann: Täglich 10.00 – 17.00 Uhr (Juni bis August) :: Mo – Sa 10.00 – 17.00 Uhr (Mai und September) :: Mo – Sa 10.00 – 16.00 Uhr (Oktober) :: Mo – Fr 10.00 – 17.00 Uhr (November bis April)
- Wer: Kontakt unter Fon (038305) 304 oder Email museum-gingst(a)t-online.de sowie mehr Infos auf der Homepage www.historische-handwerkerstuben-gingst.de/museumshof
Nord-West-Rügen - Schaprode: Berühmte Persönlichkeiten
Berühmte Persönlichkeiten - Baltzar Bogislaus von Platen
Auf Gut Granskevitz - drei Kilometer von Schaprode entfernt - wurde der bekannte Baumeister Baltzar Bogislaus von Platen geboren. Auf seine Initiative hin wurde der Götakanal in Schweden Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut.
Baltzar von Platen (Foto: www.gotakanal.se)
Baltzar von Platen kam mit dreizehn Jahren auf die Kadettenschule in Karlskrona/Südschweden. Für Schweden kämpfte er 1788 in der Schlacht von Hogland und geriet in russische Gefangenschaft.
1801 übernahm von Platen, inzwischen Admiral, die Leitung des Trollhätte-Kanals, der seit 1779 Schwedens Westküste mit dem Vänern-See verbindet. Von Platen fand bei Studien im Archiv Pläne von einem Kanal, der bis an die Ostküste von Schweden reichen sollte. Er erkannte die wirtschaftliche und strategische Bedeutung dieses Projektes und begann die Idee umzusetzen. Ein Kanal, der die Westküste von Schweden mit der Ostküste verbinden würde, würde nicht nur den Wasserweg verkürzen, sondern auch den schwedischen Schiffen den dänischen Zoll im südlichen Öresund ersparen.
Von dieser Idee inspiriert unternahm er auf eigene Kosten eine Reise, um die Strecke zu erkunden. Er verfasste einen Bericht, den er 1806 beim schwedischen König einreichte. Gustav IV. Adolf gab zwei Jahre später die Umsetzung des Projektes frei und übertrug Baltzar von Platen die Leitung des Kanalbaus. Sechzigtausend Menschen arbeiteten an dem Bau. Der Rüganer wurde zum Staatsrat ernannt und wurde Reichstatthalter in Norwegen.
Die Fertigstellung des Kanals im Jahre 1832 erlebte von Platen jedoch nicht mehr. 3 Jahre nach seinem Tode wurde der Bau der Strecke vom Vänern-See zur Ostküste beendet. Begraben wurde von Platen in Motala, einer kleinen Stadt an der berühmten Wasserstraße liegt.
58 Schleusen ermöglichten es den Schiffen, 91,8 Meter Geländehöhe und die Gesamtlänge von 190,5 Kilometern zu überwinden. 2007 jährt sich die Fertigstellung des Kanals zum 175. Male. Heute ist der Götakanal die größte Touristenattraktion in Schweden, und fast jeder Wassersportler an der Ostsee träumt davon, einmal durch den Götakanal zu fahren.
- Weitere Informationen zum Götakanal: www.gotakanal.se
Mönchgut: Pfarrwitwenhaus Groß Zicker
Das Pfarrwitwenhaus in Groß Zicker
Von Gager aus ist der Weg nach Groß Zicker nicht weit, ca. 2 Kilometer. Doch zwischen den beiden Orten liegen die Zickerschen Berge, so dass der Weg mit dem Fahrrad beschwerlich werden kann. Groß Zicker steht unter Denkmalschutz. Auf Mönchgut ist es das besterhaltene Fischer- und Bauerndorf. In Groß Zicker steht das Pfarrwitwenhaus aus dem Jahre 1723. Das Lehmfachwerkhaus ist eines der ältesten noch erhaltenen Häuser auf Rügen. Es ist nach Art eines niederdeutschen Hallenhauses gebaut und wird von einem spitzen Rohrdach, dem „Zuckerhut“, gedeckt. Wie es der Name „Pfarrwitwenhaus“ schon sagt, erhielten die Witwen von verstorbenen Pfarrern hier Unterkunft und alles Notwendige zum Lebensunterhalt.
Heute wird das Pfarrwitwenhaus als Museum und Galerie genutzt. Inmitten eines romantischen Bauerngartens mit Blumen und Nutzpflanzen gelegen wird das Pfarrwitwenhaus zu einem beliebten Anziehungspunkt.
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Pfarrwitwenhaus, Boddenstraße 21, 18586 Groß Zicker
- Wann: Mo – Sa 10.00 – 17.00 Uhr, So 13.00 – 17.00 Uhr (Ostern - Mai und Oktober), Mo – Sa 10.00 – 18.00 Uhr, So 13.00 – 18.00 Uhr (Juni und September), Mo – Sa 10.00 – 19.00 Uhr, So 13.00 – 19.00 Uhr (Juli und August), November bis Ostern geschlossen
- Wer: Kontakt unter Fon (038308) 8248
Pfarrwitwenhaus in Groß Zicker (Foto: TZR)
Mönchgut: Lotsenausstellung Thiessow
Die Lotsen von Thiessow und die Lotensenausstellung
Die Mönchguter Fischer und Bauern hatten seit dem 17. Jahrhundert die Verpflichtung, die Schiffe nach Stralsund und Greifswald oder zurück auf die Ostsee zu lotsen. Im 19. Jahrhundert hatte sich das Lotsenwesen auf der Halbinsel Mönchgut so weit entwickelt, dass die Lotsen von der Regierung angestellt wurden.
Thiessow ist von drei Seiten mit Wasser umgeben, zudem ist die exponierte Lage an der Einfahrt in den Strelasund bedeutsam für die Entwicklung des Lotsenwesens in der Gegend. 1859 wurde Thiessow zur Lotsenhauptstation, und der Lotsenkommandeur hatte hier seinen Sitz. Die Lotsen wurden Staatsbeamte und bildeten einen besonderen Stand. Es wurden neue solide Gebäude für die Lotsen errichtet. Überliefert ist, dass die neu erbauten Lotsenhäuser gerne von den Badegästen bewohnt wurden.
1945 wurde die Lotsenstation Thiessow aufgelöst. Heute existieren nur noch wenige Hinweise auf die ehemalige Lotsenstation. Erhalten ist die alte Lotsenglocke, und auf dem Lotsenberg kann die alte Wachstube besichtigt werden. Eine Nachbildung des ursprünglichen Lotsenturms ist seit 2003 touristischer Anziehungspunkt.
Ursprünglich stand an der Stelle des Lotsenturms ein ausgedientes Ruderhaus eines Schiffes. Mit der Entwicklung des Lotsenwesens in Thiessow konnte schließlich im Jahre 1909 der Lotsenturm seiner Bestimmung übergeben werden. Bis in die siebziger Jahre hinein war er in Betrieb. Er verfiel nach und nach, bis in den neunziger Jahren ein Aufbau nach historischem Vorbild geplant wurde. Mobilfunkanbieter, die ihn heute als Sendemast nutzen, ermöglichten die Finanzierung des Projektes.
Ein kleines Museum im Erdgeschoss des Lotsenturms befasst sich mit den Besonderheiten des Lotsenwesens in Thiessow und zeigt seine Geschichte auf. Zahlreiche Navigationsinstrumente und die alte Lotsenglocke sind hier zu sehen.
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Lotsenausstellung Thiessow, Hauptstraße 36, 18586 Ostseebad Thiessow
- Wann: Mo – Fr 9.00 – 12.00 und 13.00 – 16.00 Uhr (16. September – 30. April), Mo – Fr 9.00 – 12.00 und 13.00 – 18.00 Uhr, Sa 10.00 – 12.00 Uhr (1. Mai – 15. September)
- Wer: Kontakt unter Fon Fon (038308) 8280
Blick in die Lotsenausstellung (Foto: TZR)
Mönchgut: Heimatmuseum Göhren
Mönchguter Heimatmuseum in Göhren
Das Mönchguter Heimatmuseum befindet sich in einem denkmalgeschützten für die Halbinsel Mönchgut typischen Bauern-, Fischer- und Lotsenhaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Dachstuhl ist mit dem für die Halbinsel Mönchgut typischen Rohr gedeckt.
In dem klassischen Museum werden Themen wie ur- und frühgeschichtliche Funde, die Geologie und Geografie der Halbinsel Mönchgut und die Entwicklung Göhrens zum Ostseebad behandelt. Die Mönchsguter Seefahrt wird anhand von Schiffsmodellen, Seemannsmitbringseln und Kapitänsbildern dargestellt. Weitere Ausstellungsstücke des Museums beschäftigen sich mit dem täglichen Leben der „Fischerbauern“. Das Wohnen, die Hauswirtschaft sowie die Kleidung anhand der „Mönchguter Trachten“ werden veranschaulicht.
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Heimatmuseum, Strandstraße 1, 18586 Ostseebad Göhren
- Wann: Täglich 10.00 – 17.00 Uhr (Mitte April – Juni), täglich 10.00 – 18.00 Uhr (Juli – August), täglich 10.00 – 17.00 Uhr (September – Mitte Oktober), Mo – Fr 10.00 – 16.00 Uhr (Mitte Oktober – Mitte April)
- Wer: Kontakt unter Fon (038308) 25627
Mönchgut: Museumshof Göhren
Mönchguter Museumshof in Göhren
Der Mönchguter Museumshof in Göhren ist der älteste und größte Museumshof auf Rügen. Die denkmalgeschützte Anlage mit mehreren Wohn- und Nutzgebäuden ist seit 1971 als Freilichtmuseum der Öffentlichkeit zugänglich. Das Wohnhaus ist um 1847 entstanden, die ursprünglichen Gebäudeteile der Stallscheune stammen aus dem 17. Jahrhundert, der Schweinestall wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut. Wagen- und Geräteschuppen sowie ein Kräuter- und Blumengarten geben weiteren Einblick in das ländliche Leben.
Zur Veranschaulichung des Mönchguter Arbeitsalltags sind Wagen, Kutschen, Acker- und Handwerksgeräte ausgestellt. Die Themenschwerpunkte der Ausstellung behandeln den Ackerbau mit Ernte und Kornreinigung, die Imkerei, die Milchwirtschaft, die Butterherstellung, das Landhandwerk und den Hausbau. Seltenes Exponat ist die Handdruckspritze der um 1900 gegründeten Göhrener Feuerwehr.
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Museumshof, Strandstraße 4, 18586 Ostseebad Göhren
- Wann: Täglich 10.00 – 17.00 Uhr (Mitte April – Juni), täglich 10.00 – 18.00 Uhr (Juli – August), täglich 10.00 – 17.00 Uhr (September – Mitte Oktober), Mo – Fr 10.00 – 16.00 Uhr (Mitte Oktober – Mitte April)
- Wer: Kontakt unter Fon (038308) 2175
Mönchgut: Küstenfischermuseum Baabe
Mönchguter Küstenfischermuseum in Baabe
Das kleine Museum befindet sich unter freiem Himmel. Ausgestellt sind einige Fischerboote, ein kleiner Kutter, Fischreusen, Anker usw., die den Einblick in die klassische Mönchguter Fischerei vermitteln.
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Mönchguter Küstenfischermuseum, Bollwerkstraße / Ecke Dorfstraße, 18586 Ostseebad Baabe
- Wann: täglich 9.00 – 20.00 Uhr
Wittow: Heimatmuseum Dranske
Das Marinehistorische- und Heimatmuseum Dranske
Das Marinehistorische- und Heimatmuseum Dranske auf der Halbinsel Bug widmet sich den unterschiedlichsten Themen der Region. Dargestellt ist unter anderem die Geschichte des Ortes und der Halbinsel Bug, die so ganz anders ist als die Geschichte der anderen Orte auf Rügen, da hier das Militär über Jahrzehnte ansässig war. Weiterhin sind Teile der Fossiliensammlung des DEFA-Schauspielers Willi Neuenhahn zu sehen – sie werden auch die „Steine des Mimen" genannt. Der Schauspieler verbrachte vierzig Jahre seinen Urlaub in Dranske und sammelte hier und in der Umgebung die ausgestellten Fossilien.
Über Dranske
Der Ort Dranske geht über die gesamte Breite der Landzunge – im Westen reicht Dranske an die Ostsee, im Osten an den Wieker Bodden. Dranske hat an sich nicht viel zu bieten, ist jedoch bekannt durch die wechselvolle Geschichte. Das ursprüngliche Fischerdorf Dranske wurde um 1930 durch das Militär komplett abgerissen, das bereits zur Kaiserzeit Stützpunkte auf der Landzunge Bug errichtet hatte. Ein Fliegerhorst entstand, der später von der Wehrmacht Hitlers genutzt wurde, nach dem 2. Weltkrieg errichtete die NVA einen Schnellbootstützpunkt. Anfang der 90er Jahre wurde der Stützpunkt geschlossen.
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Marinehistorisches- und Heimatmuseum Dranske/ Bug, Schulstraße 19, 18556 Dranske
- Wann: Mo - Sa 11.00 - 16.00 Uhr (Mitte April bis Ende Oktober)
- Wer: Kontakt unter Fon +49 (0) 38391 89007
Blick in die Ausstellung (Foto: Marinehistorisches- und Heimatmuseum Dranske / Bug)
Süd-Rügen: Ernst-Moritz-Arndt-Museum
Ernst-Moritz-Arndt-Museum in Garz
Das Ernst-Moritz-Arndt-Museum – eingeweiht im Jahr 1937 - ist das älteste Museum auf der Insel Rügen. Benannt ist es nach dem politischen Publizisten, Dichter und Schriftsteller Ernst Moritz Arndt, der am 26. Dezember 1769 in Groß Schoritz auf der Insel Rügen geboren wurde. Das Geburtshaus ist heute der Sitz der Ernst-Moritz-Arndt-Gesellschaft, die sich mit der Erforschung des Lebens und des Werkes von Arndt befasst. Das Herrenhaus mit der großen Freitreppe hebt sich ab von den ärmlichen Gebäuden der Umgebung, in denen zu Arndts Zeiten die Leibeigenen wohnten.
In der Ausstellung zu Ernst Moritz Arndt erhalten Besucher:innen einen Einblick in das Leben des Dichters, nach dem zahlreiche Straßen, Schulen und u.a. auch die Greifswalder Universität benannt sind. Er hat sich zu vielen Themen und Fragen seiner Zeit geäußert und einen umfangreichen Schatz an Dichtungen, Schriftstücken und Publikationen hinterlassen. Die Ausstellung informiert über die Biographie von Ernst Moritz Arndt und den vielfältigen Meinungen zu seinem Werk. Weiterhin erhält der Museumsbesucher einen Einblick in die Garzer Geschichte und zum Garzer Burgwall, der direkt gegenüber dem Museum zu besichtigen ist.
2015 hat das denkmalgeschützte Haus, in dem das Museum untergebracht ist, einen modernen Erweiterungsbau bekommen. Hier werden nun die vielfältigen Sammlungsbestände, die von Erstausgaben, Handschriften, Originalzeichnungen und Gemälden, Textilien und weiteren Sachzeugnissen der Stadt- und Inselgeschichte bis hin zu seltenen archäologischen Funden und Relikten reichen, präsentiert. Die umfangreiche Bibliothek sowie das Museumsarchiv ermöglichen weitere themenspezifische Recherchen.
Kurzbiografie von Ernst Moritz Arndt:
Ernst Moritz Arndt (geboren 1769) wächst zwischen den leibeigenen Bauern in Groß Schoritz auf. Das wird der Auslöser für sein späteres politisches Interesse. Sein Vater ist kurz vor seiner Geburt aus der Leibeigenschaft des Fürsten Malte von Putbus entlassen worden. Nach dem Studium in Greifswald, Jena und Stralsund wird Arndt Hauslehrer im Pfarrhaus Altenkirchen/Wittow bei der Familie Kosegarten. Bildungsreisen führen ihn nach Österreich, Ungarn, Italien und Frankreich. Beeinflusst durch die Französische Revolution und die Werke von Rousseau kehrt er in seine Heimat zurück und lehrt an der Greifswalder Universität. Nach der Veröffentlichung seines Werkes „Versuch über die Leibeigenschaft“ im Jahre 1803, das bei Fürsten und Landadel nur wenig Beachtung findet, muss er sich für ein Jahr nach Schweden zurückziehen. Die Preußische Armee unterliegt bei Jena und Auerstedt der Armee Napoleons. Für Arndt ist das Anlass, gegen die Fremdherrschaft Napoleons zu reden und zu schreiben. Das hat zur Folge, dass er sich wieder nach Schweden absetzen muss. Die Armee Napoleons verliert die Schlacht bei Leipzig und verlässt schließlich das Land, so dass Arndt zurückkehren kann. Ernst Moritz Arndt setzt sich dafür ein, die vielen kleinen Länder und Staaten sich vereinigen. 1817 geht Ernst Moritz Arndt nach Bonn, um an der dortigen Universität zu lehren. Nach der Revolution von 1848 wird er Abgeordneter in der Deutschen Nationalversammlung in Frankfurt. Am 29. Januar 1860 stirbt Arndt in Bonn.
Das Ernst-Moritz-Arndt-Museum in Garz (Foto: © 2016 ars publica Marketing GmbH)
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Ernst-Moritz-Arndt-Museum, An den Anlagen 1, 18574 Garz auf Rügen
- Wann: Di - Sa 10.00 - 16.00 Uhr (Mai bis Oktober) :: Mo - Fr 11.00 - 15.00 Uhr (November bis April)
- Wieviel: Erwachsene 2,00 Euro :: Kinder (10 – 16 Jahre) 1,00 Euro :: ermäßigt 1,50 Euro
- Wer: Kontakt unter Fon (038304) 12212 oder Email info(at)arndt-museum.de sowie mehr Informationen auf der Homepage www.stadt-garz-ruegen.de/ema-museum
Übrigens: Gegenüber vom Ernst-Moritz-Arndt-Museum liegt der slawische Burgwall. Er gehörte zur Festung Charenza, die dem Ranenfürsten als Verwaltungszentrum diente. Der imposante Wall, der sehr gut erhalten ist, diente dem Schutz des Verwaltungssitzes des Stammesfürsten. Der Name Garz ist slawischen Ursprungs und heisst übersetzt befestigter Ort oder kleine Burg. Um den Wall ranken sich viele Sagen. Auch Ernst Moritz Arndt hat in seinem Märchen „Svanvithe" den Wall erwähnt. So soll in dem Burgwall die schöne Prinzessin „Svanvithe" wohnen. Der Prinz, der sie erlöst, wird Prinzessin und Schätze erhalten. Vorher sind jedoch mehrere Aufgaben zu lösen. Eine Aufgabe besteht darin, in der Johannisnacht zwischen Mitternacht und ein Uhr nackt den Burgwall zu ersteigen und auf ihm rückwärts so lange zu gehen, bis eine Stelle sich öffnet.
Süd-Rügen: Puppen- und Spielzeugmuseum
Das Puppen- und Spielzeugmuseum im Schlosspark Putbus
Im ehemaligen „Affenhaus" des Schlossparks in Putbus befindet sich das Puppen- und Spielzeugmuseum. Es zeigt die Geschichte der Spielzeugentwicklung des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Über 400 Puppen, 35 Puppenstuben, viele Teddys und reichlich Spielzeug sind in dem 1830 erbauten „Affenstall" ausgestellt.
In der MUSEUMSKISTE können Trödel und Kleinantiquitäten erworben werden. In Kreativkursen erlernen die Teilnehmer:innen das Basteln von Puppen, wie z. B. Repro-Puppen mit Porzellanköpfen, Künstlerpuppen aus Porzellan, Modellieren mit Formenbau, Puppenkleider schneidern u.v.m. Ein Museumscafé mit Terrasse ist das ganze Jahr hindurch geöffnet.
Frühling am Puppen- und Spielzeugmuseum im Park Putbus (Foto: Renate Lorenzen)
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Puppen- und Spielzeugmuseum, Park 3, 18581 Putbus
- Wann: täglich 10.00 - 18.00 Uhr
- Wer: Kontakt unter Fon (038301) 60959 sowie mehr Infos auf der Homepage puppenmuseum-putbus.de
Süd-Rügen: Schlosskirche Putbus
Die Schlosskirche im Park Putbus
Bis 1840 war Putbus Teil der Kirchengemeinde Vilmnitz. Die Schlosskapelle war 1866 bei einem Brand zerstört worden. Der Bedarf an einer eigenen Kirche in Putbus war somit groß. Es waren eigene Kirchenbücher angeschafft und ein eigener Kirchhof eingeweiht worden. Jetzt sollte auch wieder ein eigenes Kirchengebäude entstehen. Zunächst wurde geplant, das Theater in eine Kirche umzuwidmen, was die Einwohner:innen von Putbus jedoch nicht wünschten. 1892 wurde dann der Kursalon in eine Kirche umgebaut. Der Kursalon war ein Gebäude, das 1846 als verputzter Backsteinbau im Stil des Spätklassizismus entstanden war.
Die Kirche im Schlosspark unterscheidet sich sehr von den inseltypischen Backsteinkirchen. Durch große rundbogige Fenster, die sich zum Park hin öffnen, entsteht ein mit Licht durchfluteter Raum. Aus der Zeit, als die Schlosskapelle noch existierte, stammt ein Ölgemälde des italienischen Malers Daniel Crespi, das als Altarblatt verwendet wird. Weiterhin konnten Leuchter, Kreuz und zwei hölzerne Plastiken vor der Zerstörung gerettet werden.
Die Kirche im Schlosspark (Foto: Renate Lorenzen)
Süd-Rügen: Orangerie Putbus
Die Orangerie in Putbus
Die Orangerie wurde im klassizistischen Stil im 19. Jahrhundert erbaut und befindet sich am Rande des Schlossparks Putbus. Heute ist es das Kunst- und Kulturzentrum der Stadt Putbus und verfügt im Hauptgebäude über 3 Galerien. Die Orangerie befindet sich am Rande des Schlossparks in Putbus. Hier können Besucher:innen Ausstellungen von Künstlerinnen und Künstlern der Region sowie wechselnde Ausstellungen aus verschiedenen Kunstbereichen kennenlernen. Präsentiert wird außerdem die umfangreiche private Sammlung des Ehepaares Nied mit Werken des ehemaligen Bauhausschülers Wolf Hildebrandt (genannt Hil).
Blick in den Hof der Orangerie in Putbus (Foto: Renate Lorenzen)
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Orangerie Putbus, Alleestraße 35, 18581 Putbus
- Wann: Di - So 11.00 - 18.00 Uhr
- Wer: Kontakt unter Fon Fon (038301) 745
Süd-Rügen: St. Petrikirche
Die St. Petrikirche in Garz
In der Wendorfer Straße in Garz steht die kleine hübsche St. Petrikirche. Mit der Errichtung der evangelischen Kirche von Garz wurde bereits im 14. Jahrhundert begonnen. Die Fertigstellung ist jedoch erst für das 16. Jahrhundert verzeichnet worden. Sie steht am Stadtrand von Garz auf einem Berg auf einem Fundament aus meist unbehauenen Findlingen. Die gotische Backsteinkirche fällt auf durch ihren quadratischen Westturm. Im Sommer finden in der Kirche Konzerte statt.
Im Inneren sind besonders erwähnenswert der reich verzierte Taufstein aus dem 13. Jahrhundert, sowie der schwebende Taufengel aus Holz oder die Kanzel aus dem 18. Jahrhundert. Die Kanzel wurde um 1707 erbaut und stammt aus der Schule von Hans Broder aus Stralsund. Sie ist durch eine Tür aus der Sakristei zugänglich. Aus dem Jahre 1724 stammt der Altaraufsatz, der von Elias Kessler geschaffen wurde. Ausgeschmückt wurde er mit Figuren aus Lindenholz und reichhaltigen Verzierungen. Die Orgel baute im Jahre 1914 B. Grüneberg aus Stettin. Zusätzlich zum Gestühl aus dem 17. Jahrhundert, das für jedermann vorgesehen war, gab es ab dem 18. Jahrhundert auch ein Patronatsgestühl, von dem noch der Patronatsstuhl für Ernst Moritz Arndt erhalten ist. Weitere Kunstschätze, wie z. B. Silberkelche, Patene und Kron- und Altarleuchter, schmücken die Kirche. Eine neue Ausmalung der Kirche erfolgte im Jahr 1956.
Rügen: Inselbaukunst
Rügens Architekturgeschichte entdecken
Futuristische Hyparschalen, mondäne Bädervillen oder majestätische Seebrücken: Die Ostsee-Insel Rügen kann mit mehreren architektonischen Höhepunkten aufwarten, deren Entdeckung auf alle Fälle zum perfekten Urlaubserlebnis gehören sollten.
Auf Rügen ist die Geschichte der Architektur eng mit dem Tourismus verknüpft. Wir denken hier an die Bäderarchitektur, die mit den weißen, zum Teil reich verzierten Bädervillen erahnen lässt, wie hier das Bürgertum zum Ende des 19. Jahrhunderts logierte und damit das Bild der Urlaubsidylle an der Ostsee bis heute prägt. In einer Übergangsphase - insbesondere zu Zeiten der DDR - hatten funktionale Betriebsferienanlagen und Camping-Romantik das Ziel, das Gemeinschaftsgefühl der DDR-Bürger*innen zu stärken. Heute schätzen die Gäste modernen Minimalismus und Komfort, und der Einsatz nachhaltiger Materialien gewinnt zunehmend an Bedeutung, wie etwa beim Bau der Pfahlhaussuiten in der Wasserferienwelt im-jaich in Lauterbach.
Das architektonische Erbe von Rügen erstreckt sich von klassizistischen Bauwerken, wie dem Badehaus Goor in Lauterbach oder dem Schinkelturm am Kap Arkona, bis zu den Hyparschalenbauten des Landbaumeisters Ulrich Müther. Der gebürtige Binzer und Landbaumeister Ulrich Müther ist weit über die Grenzen der Insel hinaus für seine Hyparschalenbauten bekannt. In vielen Bauwerken hat er sich unverwechselbar verewigt, wie etwa beim Teepott in Warnemünde. Eine Vielzahl seiner Bauwerke befindet sich auf Rügen, u.a. der berühmte Mütherturm, das Inselparadies in Baabe, das Strandrestaurant Ostseeperle in Glowe oder die Kurmuschel in Sassnitz. (Sehen Sie auch weiter unten den Beitrag zu Ulrich Müther.)
Auf Rügen finden zudem mehrere themenbezogene Veranstaltungen statt, darunter der Monat der Bäderarchitektur im Mai und die Müther-Themenwoche im September im Ostseebad Binz. Durch Ausstellungen, Touren, Workshops und Vorträge wird die Architektur der Insel dann detailliert erlebbar gemacht (siehe hier weitere Infos).
Bäderarchitektur im Ostseebad Binz (Foto: Tourismuszentrale Rügen / Christian Thiele)
2019 hat die Tourismuszentrale Rügen (TZR) mit dem Thema "Inselbaukunst" die facettenreiche Architekturgeschichte der Insel Rügen beleuchtet. Unter diesen Link können Sie sich ausführlich inspirieren lassen: www.ruegen.de/kultur-und-kulinarik/architektur
Granitz: Museum Binz
Museum Ostseebad Binz im Besucherzentrum im Kleinbahnhof
Unter dem Motto „Wie Binz wurde, was es ist“ steht die kleine Ausstellung des Binz-Museums, das im Frühjahr 2017 nach dem Um- und Ausbau des Besucherzentrums im Binzer Kleinbahnhof eröffnete. Neben dem Museum befinden sich im historischen Bahnhofsgebäude auch Touristinformation, Bibliothek, Leseecke und Vortragsraum. Schwerpunktthemen der Ausstellung sind das Badewesen, das Leben der Fischer und Bauern, das Beherbergungswesen und das Leben der Einwohner zur Gründerzeit. Das Binz-Museum ist über das Besucherzentrum zu erreichen.
Gestaltet wurden die Museumsflächen von Mitgliedern des Fördervereins Museum Ostseebad Binz e.V., in dem sich derzeit 32 Personen engagieren. Sie sind alle ehrenamtlich tätig, mit dem Ziel, den Urlaubern die Geschichte des Ostseebades näher zu bringen. Bei steigenden Besucherzahlen ist die Zielsetzung von Förderverein und Kurverwaltung, die Ausstellung zu modernisieren und thematisch weiterzuentwickeln.
Ausstellungsraum des Binz-Museums (Foto: Kurverwaltung Binz / Christian Thiele)
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Museum im Besucherzentrum, Bahnhofstrasse 54, 18609 Ostseebad Binz
- Wann: Mo – Fr 9.00 – 18.00 Uhr, Sa und So 9.00 – 17.00 Uhr (Februar bis Oktober) :: Mo – Fr 9.00 – 16.00 Uhr, Sa und So 9.00 – 16.00 Uhr (November bis Januar) :: Feiertage 9.00 – 16.00 Uhr (abweichende Zeiten möglich)
- Wieviel: Der Eintritt ist frei.
Granitz: Ulrich Müther
Ulrich Müther - Landbaumeister von Rügen
Prominenter Binzer Bürger war der Landbaumeister Ulrich Müther, der von 1934 bis 2007 lebte. Er war Ingenieur und Bauunternehmer. Bekannt wurde er als bedeutender DDR-Vertreter der Moderne im Bereich Architektur. Er hat mehr als 50 spektakuläre Schalenbauten in einem besonderen Betonspritzverfahren errichtet, die überwiegend in der DDR, aber auch in der BRD, in Libyen, Jordanien, Polen, Finnland, auf Kuba und in Jordanien zu finden sind. Zu den bekanntesten Bauwerken in Mecklenburg-Vorpommern zählen unter anderem der Teepott in Warnemünde, die Ostseeperle in Glowe, die Kurmuschel von Sassnitz, das Inselparadies in Baabe und der Rettungsturm von Binz. Weitere Bauten sind u.a. die Raumflug-Planetarien in Wolfsburg, Tripolis (Libyen) und Helsinki (Finnland), die Rennschlitten- und Bobbahnen in Altenberg und Oberhof, die Stadthalle Neubrandenburg, das Ruderzentrum in Dresden, das Restaurant „Seerose“ in Potsdam oder die katholischen Kirchen in Rostock und Neubrandenburg.
Der Rettungsturm von Binz ist beliebtes Fotomotiv. Das filigrane Bauwerk wirkt futuristisch und sieht aus wie ein in den Dünen gelandetes Ufo. 1981 wurde es von Ulrich Müthers DDR-Spezialbetonbaufirma errichtet. Der einstige Rettungsturm ist Außenstelle des Binzer Standesamtes. Mit Mitteln der Wüstenrot-Stiftung wurde der Turm 2018 aufwändig saniert. Unweit vom Rettungsturm befindet sich ein kleiner Platz an der Strandpromenade. Seit 2015 trägt er auf Initiative des Fördervereins „Museum Ostseebad Binz“ offiziell den Namen „Ulrich-Müther-Platz“.
Der einstige Rettungsturm in Binz (Foto: Kurverwaltung Ostseebad Binz / Alke Kropp)
Übrigens: Studenten der Hochschule Wismar haben sich im Wintersemester mit Ulrich Müther und mit Ideen zur Neugestaltung des Müther-Platzes im Ostseebad Binz beschäftigt. Am 31. Januar 2018 haben die sechs Arbeitsgruppen in der Hochschule Wismar ihre detailliert ausgearbeiteten Konzepte, Pläne und Modelle zur Umgestaltung vorgerstellt. Die Studenten aus Deutschland, Mexico, China, Bangladesch und der Slowakei haben dazu ganz unterschiedliche Visionen entwickelt, deren beste zukünftig realisiert werden soll.
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Strandpromenade, Strandzugang 6, 18609 Binz
- Wer: mehr Infos bei der KV Ostseebad Binz im Internet unter Trauorte
Jasmund: Hafenmuseum
Fischerei- und Hafenmuseum in Sassnitz
Im Zentrum des Stadthafens liegt das Fischerei- und Hafenmuseum. Die Ausstellung wird jedes Jahr durch vier zusätzliche Sonderausstellungen erweitert. Die Entwicklung der regionalen Fischerei in Sassnitz in den letzten 150 Jahren, der Fährverbindungen nach Schweden und Litauen sowie der Häfen Sassnitz und Mukran sind die Schwerpunkte des Museums. Dokumentiert werden die Themen anhand von Modellen, Zeitdokumenten und Fotos. Eine besondere Attraktion ist der im Original erhaltene und noch funktionstüchtige Fischkutter „Havel“, der als einziger von einst 50 im Sassnitzer Fischfang eingesetzten Kuttern erhalten blieb. Das 26,5 Meter lange Museumsschiff liegt direkt vor dem Museum.
Einmal im Monat finden im Museum die so genannten Sturmgespräche statt. Sie gehen zurück auf die Zusammenkünfte der Fischer, wenn sie wegen Sturms nicht auslaufen konnten. Stattdessen sponnen sie dann gemeinsam Seemannsgarn. Bei den heutigen Sturmgesprächen, die übrigens auch bei gutem Wetter stattfinden, werden Interessierte unter anderem zu Themen wie Fischerei- und Stadtgeschichte informiert.
Am Ende des Häuserblocks liegt das Hafenmuseum Sassnitz. (Foto: Renate Lorenzen )
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Fischerei- und Hafenmuseum, Im Stadthafen, 18546 Sassnitz
- Wann: Täglich 10.00 - 18.00 Uhr (April bis Oktober) :: täglich 11.00 - 17.00 Uhr (November bis Dezember)
- Wieviel: Erwachsene 5,00 Euro, Kinder 3,00 Euro, Studierende 4,00 Euro, Rentner 4,50 Euro
- Wer: Kontakt unter Fon (038392) 57846 oder Email info(at)hafenmuseum.de sowie mehr Informationen auf der Homepage www.hafenmuseum.de
Jasmund: Kreidemuseum
Kreidelehrpfad und Kreidemuseum in Gummanz
Auf dem Kreidelehrpfad erfahren Besucher*innen viel Wissenswertes über den Abbau der Kreide und über die dazu verwendeten Geräte zur Kreidegewinnung, wie Loren, Schlämmbecken oder Becherwerk. Tafeln zeigen die wichtigsten Produktionsschritte. Bis in die sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurde an dieser Stelle noch Kreide abgebaut. Reste von Schmiede, Kreidemühle und Sägewerk sind noch erhalten. In etwa 40 Meter erhebt sich der „Kleine Königsstuhl“ mit einer Aussichtsplattform am höchsten Punkt. Von hier aus bietet sich ein wunderschöner Blick über weite Teile Rügens. Bei guter Sicht sind die Kirchen Stralsunds am Horizont zu sehen. Der Kreidelehrpfad mit ca. 30 Minuten Laufzeit ist ständig geöffnet.
Das Kreidemuseum befindet sich in der restaurierten Werkhalle des ehemaligen Kreidewerks Gummanz. Das Museum hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst alles zum Thema Kreide zu erzählen – von der Geologie der Insel Rügen über die Fossilien der Kreide oder die Entstehung des Feuersteins bis hin zum Kreideabbau.
Das einzige Kreidemuseum in Europa steht in Gummanz. (Foto: Kreidemuseum Gummanz)
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Kreidemuseum Gummanz, Gummanz 3a, 18551 Sagard
- Wann: Täglich 10.00 - 17.00 Uhr (1. April bis 31. Oktober) :: Di - So 10.00 - 16.00 Uhr (1. November bis 31. März)
- Wieviel: Erwachsene 4,80 Euro, Kinder (7 - 16 Jahre) 2,50 Euro, ermäßigt 3,00 Euro
- Wer: Kontakt unter Fon (038302) 56229 oder Email info(at)kreidemuseum.de, Infos im Internet unter www.kreidemuseum.de
Kleiner Exkurs: Das weiße Gold Rügens
Die Halbinsel Jasmund ist eine einzige große Kreideplatte, die durch Naturkräfte an die Oberfläche gedrückt wurde. Diese Kreideplatte befindet sich in gewissermaßen in Schräglage. Das heißt: Ganz beständig und sanft steigt das Land an, bis es am Meer an den Kreidefelsen seine endgültige Höhe erreicht hat. Dieser Tatsache verdankt es Jasmund, dass hier schon vor Jahrhunderten unzählige Kreidebrüche entstanden sind und einen wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Rügener Halbinsel bildeten.
Im Waldgebiet bei Binz, in der Granitz, wurde im Jahre 1720 erstmalig Kreide abgebaut. Bald gab es um die 40 Kreidebrüche auf Rügen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte Friedrich von Hagenow eine Technik des Kreideabbaus, wie sie noch bis in die sechziger Jahre eingesetzt wurde. Wer mehr darüber erfahren möchte, sollte einen Besuch im Kreidemuseum Gummanz nicht auslassen (siehe oben).
Die Kreide, die heute noch durch die Kreidewerk Rügen GmbH in Klementelvitz abgebaut wird, wird in der Gummi-, Chemie-, Keramik- und Farbenindustrie eingesetzt. Wieder entdeckt wurde die Kreide für den physiotherapeutischen Bereich und auch für die Kosmetik, wo sie heute eine wichtige Rolle spielt.
Sie wird sowohl für die Wärme- als auch für die Kälteanwendung benutzt. Beide Anwendungen bewirken eine Anregung des Stoffwechsels und die Verbesserung der Atemfunktion. Eine Sensibilisierung der Haut wird erreicht. Insgesamt stabilisiert die Kreidetherapie das Immunsystem und regt die Durchblutung an. In der Wärmeanwendung wird Kreide bei Muskel- und Gelenkerkrankungen eingesetzt, in der Kälteanwendung bei Rheuma entzündlichen Ursprungs oder bei Entzündungen von Muskeln und Gelenken sowie nach Sportverletzungen. In der Kosmetik dient Kreide zur Reinigung der Haut oder im Kreidebad zur Entspannung.
Jasmund: Opferstein
Der Opferstein von Quoltitz
In der Nähe des Wasserwerkes in Neddesitz – nördlich des kleinen Ortes – befindet sich der Opferstein Quoltitz. Seinen Namen erhielt er nach einer Ortschaft, die es hier früher gegeben hat. Der Weg zum Opferstein ist beschildert.
1797 wurde der Kultstein erstmalig beschrieben, und auch der Maler Caspar David Friedrich hat ihn in einer Zeichnung festgehalten.
Der Rauminhalt des Steines beträgt 27 Kubikmeter, 73 Tonnen ist er schwer. Die Oberfläche der Opfersteins weist eine tiefe Rille sowie runde Vertiefungen von etwa 60 Zentimetern Durchmesser auf. Archäologen deuten daraus, dass Versuche unternommen wurden, aus dem Stein Mahlsteine zu gewinnen. Auf der Oberfläche sieht man weiterhin viele flache Näpfchen mit einem Durchmesser von fünf bis sechs Zentimetern. Diese sollen zur Aufnahme von Speiseopfern gedient haben.
Der Opferstein in der Nähe von Quoltitz (Foto: TZR)
Region Bergen: Marienkirche
Marienkirche Bergen - die älteste Backsteinkirche auf Rügen
Die älteste erhaltene Backsteinkirche auf der Insel Rügen steht in Bergen - die St. Marienkirche. Die ersten Bauabschnitte der Marienkirche fanden bereits um 1180 statt. Lehensfürst Jaromar I. – er liegt hier auch begraben - plante die romanische Basilika mit Querschiff als Herrschaftskirche, musste jedoch seine Pläne ändern, um die dänischen Lehnsherren nicht zu reizen.
Im Jahr 1193 wurde die Marienkirche als Klosterkirche des Nonnenklosters Bergen geweiht. Sie zählt zu den frühesten Ziegelgebäuden der Gegend und zu den ältesten erhaltenen Gebäuden Rügens überhaupt. Der Ostteil des Gebäudes ist im romanischen Stil erbaut, Langschiff und Obergeschoß des Querbaus gehören dem gotischen Stil an.
Die Marienkirche besitzt eine äußerst wertvolle Ausstattung. So stammen der Wandmalerei-Zyklus mit biblischen Motiven aus der romanischen Epoche, das Taufbecken aus dem 14. Jahrhundert, die Barockkanzel aus dem Jahre 1776 und der Altar aus der Zeit um 1730. Daneben zählen der "Jaromar-Kelch" - ein mit Edelsteinen besetzter romanischer Abendmahlskelch aus der Zeit um 1270/1280 - sowie ein besticktes Leinentuch aus der Zeit um 1300, auf dem zwölf Szenen des Epos "Willehalm von Orlens" von Rudolf von Ems dargestellt sind, zu den weiteren wertvollen Stücken der Innenausstattung.
Sehenswert ist auch die Kirchenglocke, die aus dem Jahre 1445 stammt. Sie ist 60 Zentner schwer. Der Glockenhals wird durch folgende Inschrift geziert: „O, rex glorie, Christ, veni cum pace!" Übersetzt bedeutet das: „O Christus, König des Ruhmes, komm mit Frieden." Durch die letzte große Restaurierung der Kirche um 1900 ist sie zwar noch ansprechender geworden, aber durch den Umbau hat sie auch ihre gute Akustik eingebüßt. Damals wurde diie hölzerne Seitenempore entfernt, und die hölzerne Orgelempore wurde durch eine steinerne Empore ersetzt.
Und hier noch eine Kuriosität: Das Ziffernblatt der Kirchturmuhr an der Nordseite des Turmes hat eine 61-Minuten-Teilung. Das ist das Ergebnis einer Fehlplanung bei der Wiederherstellung des Zifferblattes zu DDR-Zeiten.
Im Winter kann die Kirche nach Anmeldung besichtigt werden. Unter dem untenstehenden Kontakt können auch Führungen vereinbart werden.
Infos für Besucher*innen:
- Wann: Mo - Sa 10.00 – 16.00 Uhr (April – Oktober)
- Wo: Marienkirche, Billrothstr. 22, 18528 Bergen auf Rügen
- Wer: Kontakt unter Fon (03838) 253524 sowie mehr Infos auf der Homepage www.kirche-bergen.de
Granitz: Dokumentationszentrum Prora
Dokumentationszentrum zum ehemaligen KDF-Seebad in Prora
Das Dokumentationszentrum Prora wurde im Jahr 2000 auf Betreiben der Stiftung NEUE KULTUR eröffnet und befasst sich dem „KdF-Seebad Rügen“ (KdF = Kraft durch Freude), das als größte bauliche Hinterlassenschaft des „Dritten Reiches“ bezeichnet wird. Zu sehen ist die Dauerausstellung MACHTurlaub, die die staatliche Organisation der Freizeit im Nationalsozialismus zum Inhalt hat. Weiterhin sind wechselnde Ausstellungen zu Themen aus Geschichte, Architektur, Kunst, Natur und Politik des Dritten Reiches zu sehen.
Ergänzend zur Ausstellung werden historische Filme an Videostationen gezeigt, an Audiostationen sind Tondokumente von Interviews mit Zeitzeugen zu hören, und ein halbstündiger Begleitfilm zum „KdF-Seebad Prora“ kann im Kinoraum angesehen werden.
Das KdF-Seebad wird auch als „Koloss von Rügen“ bezeichnet. Die 4,5 Kilometer lange Anlage liegt an der Prorer Wiek und gehört zum Seebad Binz. In den Jahren zwischen 1936 und 1939 wurde die Anlage im Auftrag der „NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude“ erbaut und auch zum größten Teil vollendet. 20000 Menschen sollten hier Urlaub machen. Die Anlage steht für das Bemühen des nationalsozialistischen Regimes, die deutschen Arbeiter zu motivieren und für die Kriegs-, Lebensraum- und Rassenpolitik zu gewinnen. Zu Zeiten der DDR war Prora militärisches Sperrgebiet. Die unter Denkmalschutz stehende Anlage ist seit 1990 der Öffentlichkeit zugänglich.
Leerstehende Gebäude im "Koloss von Rügen" (Foto: Luftaufnahmen Ostsee)
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Dokumentationszentrum Prora, Dritte Straße 4, Block 3 / Querriegel, 18609 Prora
- Wann: täglich 10.00 - 16.00 Uhr (Januar, November) :: täglich 10.00 - 17.00 Uhr (Februar) :: täglich 10.00 - 18.00 Uhr (März, April, September, Oktober) :: täglich 9.30 - 19.00 Uhr (Mai, Juni, Juli, August)
- Wieviel: Erwachsene 6,00 Euro, ermäßigt 3,00 Euro
- Wer: Kontakt unter Fon (038393) 13991 oder Email post(at)prora.eu sowie mehr Informationen auf der Homepage www.proradok.de
Nord-West-Rügen - Gingst: Rügenpark
Berühmte Gebäude im Kleinformat im Rügenpark Gingst
Im Rügenpark in Gingst ist der Nachbau der Insel Rügen mit 15 Gebäuden zu sehen. Weiterhin sind zusätzlich 85 maßstabsgetreue Modelle (1:25) ausgestellt, wie z.B. der Deutsche Reichstag, der Notre Dame, der Koloss von Rhodos, das Weiße Haus, Mount Rushmore und viele mehr. Die Modelle stehen in einer schönen Parklandschaft. Mit der Parkeisenbahn „Emma“ können die Besucher:innen durch den Park fahren. Dazu gibt es Fun- und Fahrattraktionen.
Öffnungszeiten:
Di – So 10.00 – 18.00 Uhr (Ostern – Ende Juni)
Täglich 10.00 – 19.00 Uhr, Do bis 22.00 Uhr (Juli und August)
Di – So 10.00 – 17.00 Uhr (September und Oktober)
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Rügenpark Gingst, Mühlenstr. 22 b, 18569 Gingst
- Wann: Di – So 10.00 – 18.00 Uhr (Ostern – Ende Juni) :: täglich 10.00 – 18.00 Uhr (Juli und August) :: Di – So 10.00 – 17.00 Uhr (September und Oktober)
- Wieviel: Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahre 11,00 Euro :: Kinder je nach Größe 4,00 Euro - 9,00 Euro :: ermäßigt 9,00 Euro
- Wer: Kontakt unter Fon (038305) 55055 und Email info(at)ruegenpark.de, Infos im Internet unter www.ruegenpark.de
Granitz: Seefahrerhaus
Museum Seefahrerhaus Sellin
Im Juni 2011 wurde in Sellin das Museum Seefahrerhaus eröffnet. In einem mit Schilfrohr gedeckten Haus an der Seestraße direkt am Selliner See befindet sich eine Ausstellung, die sich unter anderem mit der traditionellen Arbeit der Fischer, Bootsbauer und Seefahrer beschäftigt. Zu sehen sind Schiffsmodelle, Navigationsgeräte, Gemälde oder Seefahrer-Souvenirs. Weiterhin werden zwei private Sammlungen gezeigt. Zum einen befindet sich im Dachgeschoß die Ausstellung „Versteinertes Leben – Fossilien von der Insel Rügen" des Seedorfer Fischers Uwe Kankel, und zum anderen wird das Archiv des maritimen Volkskundlers Dr. Wolfgang Rudolph präsentiert, der sich intensiv mit der Seefahrer- und Fischergeschichte beschäftigt hat.
Eine weitere Sonderausstellung präsentiert Kopien von Exponaten des 2018 auf Rügen geborgenen Blauzahn-Schatzes. Zu sehen sind Haithabu-Münzen, Arm- und Halsringfragmente und diverse Perlen, die Reisekasse des einstigen Dänenkönigs Harald Gormson.
Für zusätzliche Informationen steht ein Touch-Screen-Monitor zur Verfügung. Der Eintritt in das Museum ist frei.
Infos für Besucher*innen:
- Wo: Museum Seefahrerhaus Sellin, Seestraße 17 b, 18586 Ostseebad Sellin
- Wann: So - Fr 11.00 - 17.00 Uhr
- Wieviel: Erwachsen 5,00 Euro, mit Kurkarte 3,00 Euro, ermäßigt 2,00 Euro
- Wer: Kontakt unter Fon (038303) 371105, Infos im Internet unter ruegen-museen.de