Die dänische Ostsee-Insel Bornholm entdecken und erleben - Attraktionen, Ausflüge und Sehenswürdigkeiten
Die Leuchtturmspitze von Hammer Odde Fyr in Sandvig (Foto: Renate Lorenzen)Ein Besuch auf Bornholm wird nicht langweilig. Wer die dänische Ostsee-Insel entdecken und erleben möchte, findet hier Empfehlungen für Sehenswürdigkeiten und Attraktionen sowie für faszinierende Ausflüge in die Natur. Eine Bootstour zu den kleinen Schwesterinseln von Bornholm, den Erbseninseln rund um Christiansø, sollte unbedingt auf der Liste für Ausflüge stehen. Nicht umsonst wählten über 600.000 LeserInnen des Reisemagazins "Condé Nast Traveler" die dänische Ostsee-Insel Bornholm zur Nummer 2 der „Top Islands in Europe“ 2019.
Unbedingt zu empfehlen ist eine Wanderung von Sandvig aus zum Leuchtturm Hammer Odde Fyr. Die Landschaft hat fast mediterranen Charakter und gehört zu den schönsten Stellen von Bornholm. Der Blick aufs weite Meer, weidende Schafe am Wegesrand, Reste von Steinmauern, und oben angekommen wird der Wanderer belohnt mit einem weiten Blick über die Osand Bucht und auf den Strand von Sandvig, dahinter liegen die Ortschaften Sandvig und Allinge.
Bornholms Kunstmuseum
Bornholms Kunstmuseum zeigt bedeutende Sammlung Bornholmer Kunst
Zwischen Gudhjem und Tejn liegt direkt an der Küste mit Blick auf die Helligdomsklipper (Heilige Klippen) das Bornholms Kunstmuseum. Das Kunstmuseum wurde in den 90er Jahren im avantgardistischem Stil errichtet.
Auf 4000 Quadratmetern über drei Ebenen wird eine bedeutende Sammlung Bornholmer Kunst gezeigt. Kunst und Kunsthandwerk und Werke der „Bornholmer Schule“ gehören zu den Ausstellungsschwerpunkten des Kunstmuseums. Bekannte Namen aus der dänischen Kunst sind hier zu finden – Edvard Weie, Karl Isakson, Olaf Rude, Kræsten Iversen, Niels Lergaard und Oluf Høst.
Neben den Dauerstellungen werden themenbezogene Sonderausstellungen aus den Bereichen Kunst, Design und Kunsthandwerk gezeigt.
Bornholms Kunstmuseum (Foto: www.bornholm.info)
Infos für BesucherInnen:
- Wo: Bornholms Kunstmuseum, Otto Bruuns Plads 1, Rø, DK-3760 Gudhjem
- Wann: Täglich 10.00 - 17.00 Uhr (Juni bis August) :: Di - So 10.00 - 17.00 Uhr (September und Oktober) :: Do und Fr 13.00 - 17.00 Uhr und Sa und So 10.00 - 17.00 Uhr (November bis März) :: Di - So 10.00 - 17.00 Uhr (April und Mai)
- Wieviel: Erwachsene 90 DKK, Kinder und Jugendliche unter freier Eintritt
- Wer: Kontakt unter Fon (0045) 56484386 oder Email post(at)bornholmsmuseum.dk sowie mehr Infos im Internet unter www.bornholms-kunstmuseum.dk
(Stand: Oktober 2019)
Gourmet-Themenrouten
Mit dem Fahrrad auf Gourmet-Themenrouten über Bornholm
Zwei Gourmet-Themenrouten im Norden und Süden der dänischen Ostseeinsel Bornholm führen zu Restaurants, lokalen Lebensmittel-Produzenten und Anbietern von Bornholmer Spezialitäten. Radfahrer erhalten an den einzelnen Stationen Einblicke in die reichhaltige kulinarische Kultur.
Die erste Gourmet-Radroute führt auf 24 Kilometern entlang Bornholms Nordostküste von Gudhjem über Østermarie bis nach Svaneke. Unterwegs können Radler je nach Zeit und Interesse bis zu elf Stopps bei unterschiedlichen Lebensmittelproduzenten einlegen. Die Tour beginnt bei der alten Mühle Skafferiet Gudhjem Mølle in Gudhjem, die über 120 Produkte vom Feld und aus dem Wasser anbietet und neben dem Mühlenladen auch ein Café und eine Ausstellung beherbergt. Auf der weiteren Strecke findet man alles von Räuchereien und Brauereien über Karamell-, Bonbon- und Lakritzhersteller bis hin zu Honig- und Eisproduzenten. Ein Höhepunkt für Schokoladenfreunde ist die Svaneke Chokoladeri, die neue Schokoladenfabrik in Svaneke. Hier gibt es handgemachte Schoko-Leckereien und interessante Einblicke in die Schokoladenproduktion.
Die zweite Gourmet-Route verläuft von Nexø im Osten Bornholms über Øster Sømarken an der Südküste der Insel bis nach Aakirkeby im Inselinneren. Diese Route ist – wenn man alle Hersteller besuchen möchte – etwa 31 Kilometer lang. Sie führt zu so unterschiedlichen kulinarischen Genüssen wie den für die Insel typischen geräucherten Produkten, Senf und Schlachterwaren, Eis und Schokolade sowie lokal produziertem Schnaps und Wein.
Überall können Besucher die Spezialitäten der Insel erwerben und Wissenswertes über Zutaten und Herstellung erfahren. Die detaillierten Routenbeschreibungen mit näheren Informationen zu den einzelnen Herstellern, den Abständen zwischen den Stopps sowie die Kalorienzahl, die man von einem Produzenten zum anderen wieder abradelt, findet man im Internet unter unten stehender Adresse. Die Informationen gibt es in Dänisch, Deutsch und Englisch.
Blick auf die Schornsteine der Fischräucherei in Snogebaek (Foto: Renate Lorenzen)
Infos für BesucherInnen:
- Die Gourmet-Radroute bei Destination Bornholm
Tovbane
Danmarks Længste Tovbane - Dänemarks längste Seilrutsche
Urlauber mit Lust auf Nervenkitzel kommen im Sommer auf Bornholm voll auf ihre Kosten. Von Ende Juni bis Mitte August lädt Dänemarks längste Seilrutsche im Nordwesten der Felseninsel Abenteuerlustige zu einer 290 Meter langen „Luftnummer“ über den Opalsee.
Gestartet wird in ca. 50 Meter Höhe über dem Opalsee, der beim Granitabbau entstanden ist und seinen Namen aufgrund der leuchten blauen Wasserfärbung erhalten hat. Dann geht die rasante Fahrt mit bis zu 55 Stundenkilometern runter zum See. Bekleidet sind die Rutschenden nur mit Badesachen – auf halber Strecke tauchen sie kurzzeitig mit maximal 40 Stundenkilometern ins kühle Nass. Höchste Sicherheit garantieren doppelte Seile, eine gründliche Einführung in die Fahrtechnik sowie neueste Gurte und Hakensicherungen für die Teilnehmer.
Dänemarks längste Seilrutsche liegt zwischen Sandvig und Hammershus und ist weiträumig beschildert mit „Danmarks Længste Tovbane“.
Infos für BesucherInnen:
- Wo: Natur Event, Brommevej 19, DK-3760 Gudhjem
- Wann: Täglich von 10.00 – 17.00 Uhr (nur in der Hauptsaison)
- Wieviel: Erwachsene 125 DKK, Kinder und Jugendliche (3 - 11 Jahre) 60 DKK (Preise 2012)
- Wer: Kontakt unter Fon (0045) 70222648 oder Email mail(at)naturevent.dk, sowie mehr Infos im Internet unter www.natureevent.dk
Ausflugtipp Helligpeder
Helligpeder - Ausflug in Bornholms Vergangenheit I
Helligpeder ist ein kleiner idyllischer Hafen für Sportfischer und Jollensegler und beliebtes Ausflugsziel für Radtouren, da die Landstraße direkt am westlichen Ostseeufer entlang führt.
Am kleinen Hafen von Helligpeder (Foto: Renate Lorenzen)
Der Name Helligpeder wird erstmals im Jahre 1570 erwähnt. Seinen Ursprung hat der Name in einer heiligen Quelle aus der Gegend. In den Jahren 1812 - 1814 wurde Helligpeder in einer Militär-Beschreibung über Bornholm erwähnt. Der kleine Hafen hat sich seit seiner Entstehung in seiner Form kaum verändert. Immer noch prägen ihn die beiden Bassins aus Granitsteinen. Im Laufe der Zeit wurde er mehrmals durch schwere Weststürme beschädigt und immer wieder instand gesetzt. Auch bei niedrigem Wasserstand konnte der Hafen oft nicht angelaufen werden, so dass die Fischkutter nur die Möglichkeit hatten, nach Hasle auszuweichen. Aber auch das Auslaufen war wegen des niedrigen Wasserstandes zeitweise nicht möglich, so dass trotz guten Wetters nicht gefischt werden konnte. Trotzdem lagen hier mehrere Fischkutter, und auch Räuchereien siedelten sich hier an. Diese sind heute nicht mehr in Betrieb, doch die Gebäude sind noch erhalten und prägen mit den markanten Schornsteinen das Bild des kleinen Ortes.
Küstentraße in Helligpeder (Foto: Renate Lorenzen)
Wenn man am Hafen steht, kann man sich den oft mühsamen Alltag der Fischer vorstellen. Ihr Arbeitstag begann vor Sonnenaufgang, und früh am Nachmittag waren sie mit ihrem Fang zurück im Hafen. Die Heringe wurden aus dem Netz gepult und in einer Schubkarre zur Räucherei gebracht. Bei einem guten Fang waren mehrere Touren notwendig. Dann begann die Arbeit an den Netzen, die getrocknet und repariert werden mussten. Die „Fiskesalgsforening" hatte das Vorkaufsrecht am Fang und erledigte auch die Abrechnung der gefangenen Fische.
Am Hafen liegen die Hafenhütten (havnehytterne im dän.), die den Fischern als Aufenthaltsraum und Geräteschuppen dienten. Hier versammelten sie sich abends beim Licht einer Petroleumlampe, um sich auszutauschen - und wie zu der Zeit üblich ohne ihre Frauen. Der Künstler Henning Køie von Christiansø kaufte 1950 eine dieser Hütten und renovierte sie. Durch seine Initiative wurden auch die anderen Hütten in Helligpeder vor dem Verfall bewahrt. In den Jahren um 1980 wurden sie unter der Leitung des Bornholms Museum restauriert.
Steinige Küste bei Helligpeder (Foto: Renate Lorenzen)
Bornholms Museum
Bornholms Museum - 1000-jährige Kulturgeschichte erleben
Das kulturhistorische Museum "Bornholms Museum" zeigt prähistorische und neuzeitliche Exponate insbesondere aus dem Alltagsleben Bornholms. Die 10000-jährige Kulturgeschichte wird anhand von 16 ständigen Ausstellungsschwerpunkten dargestellt – Archäologie, Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit, Kirchenkunst des Mittelalters und der Renaissance, Geografie, Ethnografie, Zweiter Weltkrieg, Christiansoe, Alltag, Kindheit, Seefahrt, Silber- und Goldschmiedearbeiten, Möbel, Textilien, Trachten und Handel.
Bei einem Besuch des Kulturhistorischen Museums sollte man sich die „Goldgubber“ ansehen. Dies sind wertvolle Goldstücke aus der Steinzeit. Auch die Sammlung der Bornholmer Standuhren ist besonders einmalig und sehenswert. Standuhren gehörten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den wichtigsten Exportartikeln Bornholms.
Das Museum Bornholms bietet insgesamt vier Abteilungen: Das kulturhistorische Museum Bornholms, die Hjorths Keramikfabrik, das Stadt und Gartenmuseum Erichsens Gård und das Landwirtschaftsmuseum Melstedgård.
Infos für BesucherInnen:
- Wo: Bornholms Museum, Sct. Mortensgade 29, DK-3700 Rønne
- Wann: Mo - Sa 10.00 - 17.00 Uhr
- Wieviel: Erwachsene 70 DKK
- Wer: Kontakt unter Fon (0045) 56950735 oder Email bm(at)bornholmsmuseum.dk sowie mehr Infos im Internet unter www.bornholmsmuseum.dk
(Stand: Oktober 2019)
Ausflugtipp Vang
Vang - Ausflug in Bornholms Vergangenheit III
Neben Helligpeder und Teglkås befindet sich an der Westküste Bornholms ein weiteres kleines Fischerdorf. Vang liegt ca. 5 Kilometer nördlich von Teglkås. Auch Vang hat sich bis heute die Beschaulichkeit erhalten, doch ist der Ort aufgrund seiner idyllischen Lage Anziehungspunkt für viele Touristen. Es gibt hier mehrere Ferienhäuser, und die BesucherInnen haben die Möglichkeit in das Cafè Misty einzukehren, das direkt am Hafen liegt. Das Restaurant Le Port - etwas oberhalb des Hafens gelegen - bietet Menüs auf hohem Niveau an.
Der kleine Hafen in Vang (Foto: Renate Lorenzen)
Im 19. Jahrhundert entstand der kleine Hafen, so dass sich mehrere Fischer in Vang ansiedelten, denen es wirtschaftlich nicht schlecht ging. Doch auch hier fehlten meistens die Gelder, die Molen des Hafens auszubessern bzw. zu erweitern. Das Leben der Fischer in Vang war einfach. Die tägliche Kost bestand hauptsächlich aus gesalzenem Hering, der mit Grütze oder Brot zwei- bis dreimal pro Tag gegessen wurde. Aber auch Dorsch wurde vor den Küsten Bornholms gefangen. Dieser wurde zunächst gereinigt, gesalzen, aufgehängt und an der Luft oder auf den Klippen getrocknet. Vor der Zubereitung wurde er dann eingeweicht, danach gekocht oder gebraten und mit Kartoffeln und Senf serviert.
Neben der Fischerei gab es den Erwerbszweig des Provianthandels. Vor der Bornholmer Westküste fand ein reger Schiffsverkehr statt. Mehrere Fischer aus Vang hatten sich darauf spezialisiert, diese Schiffe mit Proviant zu versorgen. In offenen Booten – so genannten Bumbooten – fuhren sie zu den vorbei fahrenden oder vor Anker liegenden Schiffen. Beliebte Handelsgüter waren Kartoffeln, Roggenbrot, Tabak, Spiritus und Branntwein. Im übrigen Dänemark wurde diese Art des Handels als anrüchig bezeichnet, da minderwertige Waren zu einem hohen Preis verkauft wurden. Um 1920 verboten die Behörden den Handel mit Bumbooten.
Südlich des Ortes befindet sich der stillgelegte Steinbruch, in dem über viele Jahrzehnte Granit gefördert wurde. Er brachte Vang wirtschaftlichen Aufschwung, und viele Menschen fanden hier Arbeit. Zum Teil kamen sie sogar aus Schweden, aber auch die Bewohner des Dorfes nahmen zunehmend die Arbeit im Granitbruch auf. Als der Granitbruch aufgrund fallender Preise unwirtschaftlich wurde, wurde der Betrieb eingestellt. Heute ist der Steinbruch ein Natur- und Erlebnisgebiet mit Wegen, Schutzhütten, Picknickplätzen, Mountainbike-Routen und Kletterwänden.
Letzte Zeugnisse des Steinbruchs in Vang (Foto: Renate Lorenzen)
Bornholms Mittelaltercenter
Bornholms Mittelaltercenter - Erlebniszentrum für Jung und Alt
Wir finden in dem Mittelaltercenter einen befestigten Herrenhof, der von einem 150 Meter langen Holzpalisadenzaun mit Laufgang und zwei Tortürmen umgeben wird. Der Hof selbst besteht aus mehreren Gebäuden und einem 10 Meter hohen Zufluchtsturm, von dem aus die Küste bei Gudhjem zu sehen ist. Die Mittelalteratmosphäre kann man hautnah in den Dorfhäusern, an der Wassermühle oder dem historischen Waschplatz spüren. Alte Tierrassen verstärken das Erleben noch. Handwerker und Bauern gehen ihrer täglichen Arbeit nach.
Auf dem Gelände werden täglich spannende Mitmach-Aktionen angeboten. Im Sommer wird täglich die Kanone abgeschossen. In der Hauptsaison gibt es dienstags und donnerstags Kindertage, an denen Gauklertruppen auftreten, Wettspiele oder Familienrunenjagden statt finden. Im Juli lädt der Mittelaltermarkt mit Marktständen, Wettkämpfen, Ritterturnieren, Auftritten von Falknern usw. zum Besuch ein. Die aktuellen Termine des Marktes entnehmen Sie bitte der Internetseite des Mittelaltercenters.
Im Sommer kann vom Mittelaltercenter aus eine Schatzsuche unternommen werden. Gesucht wird der Schatz der Tempelritter. 18 Stationen auf Bornholm sind Anlaufpunkt für die Schatzsucher. Dabei lernen die TeilnehmerInnen viel über die Geschichte und Natur Bornholms kennen.
Bornholms Mittelaltercenter (Foto: www.bornholm.info)
Infos für BesucherInnen:
- Wo: Bornholms Mittelaltercenter, Stangevej 1, Østerlars, DK-3760 Gudhjem
- Wann: Die Öffnungszeiten entnehmen Sie bitte der Internetseite von Bornholms Mittelaltercenter.
- Wieviel: Erwachsene in der Hauptsaison 140 DKK
- Wer: Kontakt unter Fon (0045) 56498319 oder Email info(at)bornholmsmiddelaldercenter.dk sowie mehr Infos im Internet unter www.bornholmsmiddelaldercenter.dk
Ausflugtipp Teglkås
Teglkås - Ausflug in Bornholms Vergangenheit II
Teglkås ist von Helligpeder rund 1 Kilometer entfernt. Auch hier befindet sich ein kleiner Hafen, der für die Fischerei angelegt wurde. Er wurde im Jahre 1850 angelegt, in den folgenden Jahr mehrmals erweitert und um die Außenmole ergänzt. Seitdem hat das Aussehen des Hafens sich jedoch kaum noch verändert. Wie im Hafen von Helligpeder auch fanden mehrere Zerstörungen durch Weststürme statt, so dass die Anlage mehrfach wieder hergestellt werden musste, zum Teil mit erheblichen Kostenaufwand.
Blick auf den kleinen Hafen in Teglkås (Foto: Renate Lorenzen)
Mit der Entstehung des Hafens stieg die Anzahl der Fischer stark an in der Gemeinde Teglkås. Zunächst wurde der im Sommer gefangene Hering und Dorsch dazu benutzt, um diese bei den Bauern gegen Fleisch und Kartoffeln zu tauschen. In Teglkås wurde der Hering durch Salzen und der Dorsch durch Trocknen haltbar gemacht und war der wichtigste Wintervorrat für die Familien. Um die Jahrhundertwende wurden dann auch in Teglkås Räuchereien gebaut. Die Gebäude der beiden Räuchereien sind bis heute erhalten.
Steinige Küste vor Teglkås (Foto: Renate Lorenzen)
Mit der Gründung des „Hasle og Omegns Salgsforening" am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Vertrieb des Fisches reguliert. Das trug dazu bei, die Anzahl und die wirtschaftliche Lage der Fischer zu stabilisieren. Noch besser wurde die finanzielle Situation, als in Rønne die Bornholms Filetfabrik gebaut wurde. Im Laufe der Jahre des voran schreitenden 20. Jahrhunderts verringerte sich die Anzahl der Fischer wieder.
Hammerodde Fyr
Ausflug zum Hammerodde Fyr in Sandvig
An der nördlichen Spitze Bornholms in Sandvig steht der Leuchtturm Hammerodde Fyr. Ein kurzer hübscher Wanderweg führt vom Parkplatz in der Nähe von Sandvig Camping zum Leuchtturm. Der vorhandene Dienstweg ist für Autos und Fahrräder gesperrt.
Wanderweg zum Hammerodde Fyr (Foto: Renate Lorenzen)
Der 12 Meter hohe Leuchtturm Hammerodde Fyr wurde 1895 errichtet. Seine Feuerhöhe liegt 21 Meter über dem Meeresspiegel, und seine Tragweite beträgt 18 Seemeilen. Neben Hammerodde Fyr steht ein Funkfeuer, das von einem 42 Meter hohen Sendemast DGPS-Signale (DGPS = Differential Global Positioning System) mit einer Reichweite von ca. 120 Seemeilen aussendet.
Die Rotationslinse auf Hammer Odde Fyr wurde bei Henry Lepaute (Paris) hergestellt. Ursprünglich wurde sie von einem Uhrwerk angetrieben und war mit einer dreidochtigen Petroleumlampe ausgestatten. Bei schlechter Sicht wurden von einer Wippe Schießbaumwollpatronen als Knall-Nebelsignal abgefeuert. Ab 1920 gab es als Nebelsignal eine motorbetriebene Pressluftsirene, die erst 1997 außer Betrieb genommen wurde. Die Elektrifizierung von Lichtquelle und Rotationswerk fand 1938 statt. Südwestlich des Leuchtturms befindet sich eine automatische Messstation zur Beobachtung des Wetters. Hammerodde Fyr kann nicht besichtigt werden.
Neben dem Leuchtturm finden wir eine gut erhaltene Schanze mit einer Granitpflasterung, die wahrscheinlich noch aus dem „Schonischen Krieg" stammt (1675 - 1679). Die Schanze war 1730 mit zwei Kanonen bestückt. Gegenüber der Werkstatt des Leuchtturms ist ein Steinkreis, der das Grab des englischen Leutnants Topping und sechs seiner Besatzungsmitglieder markiert. Sie hatten die dänische „Fama" im August 1808 in Nyborg Fjord erobert und verunglückten hier im Dezember 1808 mit der „Fama". Wrackreste sind immer noch zu finden.
Schlemmerparadies Svaneke
Svaneke - das Schlemmerparadies auf Bornholm
Svaneke ist mit ihren um die 1200 Einwohnern die kleinste Stadt Dänemarks. Bekannt ist Svaneke für ihren besonderen Charme. Im Mittelpunkt des Städtchens finden wir einen in den Felsen hinein gebauten kleinen Hafen. Um ihn herum gruppieren sich gut erhaltene Fachwerkhäuser, an und in denen es so manches zu entdecken gibt. KünstlerInnen und KunsthandwerkerInnen haben sich hier nieder gelassen. Ganz besonders locken aber die vielen angebotenen Leckereien für Groß und Klein – und jedes Jahr kommen neue hinzu.
Der kleine Hafen - das Zentrum von Svaneke (Foto: Renate Lorenzen)
Die Bonbonfabrik Svaneke Bolcher ist in einem 200 Jahre alten Kaufmannshaus am Marktplatz untergebracht (Svaneke Torv 7, DK-3740 Svaneke). Die Herstellung der kleinen Köstlichkeiten erfolgt wie in der guten alten Zeit. Thomas Ibsen, der 18 Jahre lang als Schiffskoch zur See gefahren ist, zeigt mehrmals am Tag die traditionelle Produktion seiner Bonbons und Lutscher, die nicht nur gut schmecken, sondern auch meisterhaft aussehen. Das Erkennungszeichen von Svaneke Bolcher ist der Schwan im Bonbon.
Was machen zwei Dänen, die eine Fachschule für Eisherstellung in Italien besucht haben? Sie eröffnen ein Café in Svaneke. Außerordentlich schmackhaftes Bornholmer Sahneeis mit Beeren und anderen guten Sachen wird im Café Svaneke Ismejeri in der Postgade 3 von Vibeke Bengtson und Jonas Bohn in italienischer Tradition hergestellt.
Wer jedoch lieber Lakritz mag, geht in die Lakritzfabrik von Johan Bülow im Glastorvet 1. In echter Handarbeit wird hier seit 2007 Lakritz angefertigt. Echte Lakritzfreunde finden bei Johan Bülow ganz sicherlich etwas nach ihrem Geschmack. Bei der Herstellung der verschiedenen Lakritzsorten sind Zuschauer natürlich erwünscht.
Seit dem Frühsommer 2008 gibt es am Hafen von Svaneke (Havnebryggen 2a) frische Karamellbonbons ganz ohne Konservierungsstoffe. Die Bornholmerinnen Charlotte Vigel und Tine Ipsen eröffnen hier ihr Geschäft „Karamelleriet“. Bereits seit 2006 stellen sie mit großen Erfolg Karamellen, Fudge oder Peanut Crunch in Kopenhagen in ihrem Geschäft gleichen Namens her. Auch hier kann bei der Produktion der Leckereien zugesehen werden.
Vor über 10 Jahren schon wurde am Marktplatz in Svaneke eine Schokoladenfabrik eröffnet. Die Spezialität der Svaneke Chokoladeri (Svaneke Torv 5) ist handgemachte Schokolade, und die Interessierten erhalten einen Einblick in das Herstellen von Schokolade.
Svaneke Bryghus (Foto: Destination Bornholm ApS)
Gleich neben der Schokoladenfabrik in einem Kaufmannshof von 1750 liegt die kleine Brauerei „Bryghuset“, die bekannt ist für ihr preisgekröntes Bier. Aus dem 1000 Liter fassenden Kupferkessel kommen immer wieder neue faszinierende Bier-Kreationen. Sämtliche Biersorten können vor Ort getrunken oder zum Mitnehmen gekauft werden. Bierseminare, Führungen und Bierverköstigungen geben einen umfassenden Einblick in die Herstellung des „Gerstensaftes“.
Und ein Besuch in der Svaneke Røgeri sollte auf alle Fälle nicht fehlen. Denn nicht nur Einheimische wissen, dass es die besten geräucherten Heringe auf Bornholm gibt. Die Svaneke Røgeri zählt zu den größten Räuchereien der Insel. Schon von weitem sieht man die fünf Schornsteine der Räucherei in der Fiskergade 5, sie werden auch die „Fünf Schwestern“ genannt. Je nach Wetter kann der direkt aus dem Räucherofen kommende Hering draußen oder drinnen verzehrt werden.
Die fünf Schwestern (Foto: Destination Bornholm ApS)
Erlebniscenter NaturBornholm
Einblicke in die Inselnatur im Erlebniscenter NaturBornholm
Im Erlebniscenter NaturBornholm auf dem Klintebakken südlich von Aakirkeby finden die Besucher seit dem Frühjahr 2000 aufschlussreiche Einblicke in die einmalige Inselnatur von Bornholm. Anhand von Texten, Bildern, Pflanzen, Tieren, Gesteinsarten sowie vielen Mitmachaktionen wird die Geschichte der Bornholmer Natur von heute auch für Kinder erlebbar gemacht.
Sehenswert ist auch das imposante Gebäude des Erlebniscenters. Entworfen hat es der weltberühmte Architekt Henning Larsen, der u.a. auch die Entwürfe für das Kopenhagener Opernhaus gemacht hat.
NaturBornholm bei Aakirkeby (Foto: www.visitdenmark.com)
Infos für BesucherInnen:
- Wo: NaturBornholm, Grønningen 30, DK-3720 Aakirkeby
- Wann: Mo – So, 10.00 – 17.00 Uhr (1. April – 31. Oktober)
- Wieviel: Erwachsene 125 DKK, Kinder und Jugendliche (3 - 11 Jahre) 60 DKK
- Wer: Kontakt unter Fon +45 5694 0400 oder Email naturbornholm(at)naturbornholm.dk, sowie mehr Infos im Internet unter www.naturbornholm.dk
(Stand: Oktober 2019)