Trollhätte Kanal und Göta Kanal entdecken und erleben - Empfehlungen für Attraktionen, Ausflüge und Sehenswürdigkeiten
Schiffstour auf dem Göta-Kanal (Foto: VisitSweden)Schwedenfans, die den Göta Kanal entdecken und erleben möchten, finden in diesem Beitrag Tipps für Attraktionen, Ausflüge und Sehenswürdigkeiten. Der Göta-Kanal - mit dem Trollhätte-Kanal - ist das größte Bauwerk Schwedens. Inmitten fantastischer Natur bietet er spannende Ausflüge zu diversen Attraktionen. Der Klassiker ist eine Schiffsfahrt auf dem Kanal, jedoch für Wanderer und Radfahrer ist die Region ebenso schön. Auch besteht die Möglichkeit, das Fahrrad für einzelne Etappen mit an Bord eines Kanaldampfers zu nehmen. Entlang des Kanals liegen malerisch kleine Orte mit vielen gemütlichen Einkehrmöglichkeiten. Sehenswerte Highlights sind u.a. die Festung Karlsborg, das Schloss Läckö oder die Kanalschleuse in Forsvik.
Westlich vom Vättersee liegt Forsvik, eines der ältesten Industriegebiete Schwedens. Hier befinden sich die älteste Schleuse des Kanals und Schwedens erste Brücke aus Eisen. Die Schleusentreppe überwindet drei Höhenmeter und bietet einen unverwechselbaren Anblick, der typisch für den Götakanal ist. In den behutsam renovierten Fabrikgebäuden und Arbeiterwohnungen sind mittlerweile Cafés, Restaurants und Unterkünfte eingezogen.
Kurz bevor der Götakanal in den See Boren mündet, kommt man zur stillgelegte Glashütte von Borensberg (Glasbruket). Ab 1900 entstand eine ganze Siedlung mit Behausungen für bis zu hundert Glasbläser. Heute sind die ehemaligen Arbeiterwohnungen Unterkünfte für Reisende. In der malerischen Umgebung lässt es sich herrlich paddeln, radeln und spazieren.
55 Kilometer westlich von Söderköping liegt die berühmte Schleusentreppe von Berg am Ufer des Sees Roxen. Insgesamt sieben Schleusen müssen die Segelboote überwinden - ein beschwerlicher Auf- oder Abstieg für die Crews der Boote. Auch das nahe gelegene Kloster Vreta und die Stadt Linköping gehören zu sen Top-Erlebnissen in der Umgebung.
Tipp: Den Göta Kanal verbinden viele Urlauber*innen mit einer Schiffsfahrt über die schmalen Wasserwege und die großen Seen zwischen Göteborg und Stockholm. Mindestens ebenso schön sind die Fahrradrouten entlang des Kanals auf dem alten Treidelweg. Malerische und autofreie Fahrradwege führen durch unberührte Natur und idyllische Städte. Wer sein Zelt dabei hat, kann sich für die Nacht ein schönes Fleckchen am Wasser zum Übernachten aussuchen oder eine Hütte auf einem der zahlreichen Campingplätze direkt am Kanal mieten. Für alle, die nicht auf eigene Faust losradeln möchten, bieten sich Komplettpakete an, die von Fahrrad und Wegbeschreibung bis zur Unterkunft und Gastronomie alles im Angebot haben.
Nostalgische Flussreisen
Nostalgische Flussreisen auf dem Göta Kanal
Eine Reise in die Vergangenheit sind die Fahrten durch den Göta Kanal – das „blaue Band Schwedens“ wird das quer durchs Land verlaufende Bauwerk auch genannt.
Nostalgisch allein schon sind die historischen Schiffe, die für die Touren von April bis September zur Verfügung stehen – MS Juno, MS Diana, MS Wilhelm Tham. Die MS Juno aus dem Jahre 1874 ist das weltweit älteste Passagierschiff mit Übernachtungsmöglichkeit. Alle Schiffe wurden liebevoll restauriert und bestechen durch ihren Charme und das Ambiente.
Historisches Passagierschiff in der Schleuse von Söderköping (Foto: Renate Lorenzen)
Nostalgisch und beeindruckend ist auch die Fahrt durch den Göta Kanal. Der Kanal wurde 2007 175 Jahre alt. Er entstand auf Initiative des deutschen Grafen Baltzar von Platen in 22 Jahren Bauzeit, 58000 Soldaten aus 16 verschiedenen Regimentern waren an der Errichtung des 190,5 Kilometern langen kulturhistorischen Bauwerks beteiligt. Während der Fahrt sind 58 Schleusen zu passieren. Im Museum von Motola kann der Reisende sich über die Entstehung des Kanals ausführlich informieren. (Quelle: www.gotakanal.se)
Weitere Informationen zu den Flussreisen auf dem Göta-Kanal: Göta-Kanal Kreuzfahrt
Slow Travel am Göta Kanal
Slow Travel - Radfahren am Göta Kanal
Am Ufer des Göta Kanals entlang führt ein 87 Kilometer langer, autofreier Radweg, der sich großer Beliebheit erfreut. "Slow Travel" ist das Motto. Unterwegs können Radfahrer:innen dem Schleusenbetrieb beobachten, den am Kanal weidenden Schafe zusehen oder am Wasser ein Picknick machen, während die Boote langsam vorüberziehen. Zum Überqueren der großen Seen Vättern und Roxen stehen Fahrradfähren bereit.
Ein autorfreier Radweg entlang des Göta-Kanals (Foto: Tina Stafrén / imagebank.sweden.se)
Auf halber Strecke – zwischen den Seen Vänern und Vättern – liegt das Hotel Norrqvarn in Lyrestad. Dort kann man in unmittelbarer Nähe des Kanals übernachten, entweder in klassischen Gästezimmern oder kreativen Hütten in Form von Baumstümpfen oder Pilzen. Seit Sommer 2021 gibt es zudem Glampingzelte aus einer unwiderstehlichen Mischung von rustikal und komfortabel. Einerseits wohnt man mitten in der Natur und bekommt das Frühstück in einem Picknickkorb gereicht, andererseits hat der Gast richtige Betten, einen Esstisch und eine kleine Veranda zur Verfügung. Das Hotel Norrqvarn ist außerdem für sein gutes, nachhaltig zubereitetes Essen bekannt. Das hauseigene Restaurant verwöhnt Genießer:innen mittags und abends mit Gerichten aus saisonalen und regionalen Zutaten. Es trägt das kulinarische Gütesiegel „Smaka på Västsverige“, das nur den authentischsten Produzenten, Hofläden und Restaurants in Westschweden verliehen wird.
Tipp: Wer noch weiter in die Esskultur der Region eintauchen möchte, kann einen der drei Tische im Freien reservieren, die im Rahmen der Initiative „Schweden – Ein Land wird Restaurant” aufgestellt wurden. Dort kann man entweder mit wilden Zutaten kochen oder mit dem Nachfolgeprojekt „Schweden – Ein Land wird trinkBar” ausgefallene Getränke probieren.
- Radfahren am Göta Kanal: www.gotakanal.se/de
Söderköping
Ausflug nach Söderköping und Umgebung
Söderköping ist eine mittelalterliche Kleinstadt in malerischer Lage am Göta-Kanal. Heute ist sie vor allem bekannt als Drehort für einige Filme. Vor der Kulisse mit bunten Häusern und zwei Wasserwegen wurde nicht nur Astrid Lindgrens „Madita“ verfilmt, sondern auch Szenen für die Inga-Lindström-Serie sind hier entstanden.
Am bekanntesten ist wohl aber das Eisrestaurant Smultronstället, wo Berichten zufolge das beste Eis Schwedens zu bekommen ist. In der Hauptsaison sollte man deshalb ein bißchen Zeit mitbringen und sich in die lange Schlange vor dem Eiscafé einreihen.
Café Smultronstället - Warten für das beste Eis in Schweden (Foto: Renate Lorenzen)
Der Hausberg Ramunderberget bietet mit 318 Stufen eine nur geringe Herausforderung. Von oben hat man aus 70 Metern Höhe eine herrliche Aussicht auf die Stadt.
Blick vom Ramunderberget auf die Kleinstadt Söderköping (Foto: Renate Lorenzen)
Man kann dem Götakanal nicht nur zu Wasser folgen, sondern auch gemütlich nebenher radeln. In östlicher Richtung sind es nur etwa sechs Kilometer bis nach Mem, wo der Kanal in einen Sund der Ostsee übergeht. Nach weiteren 20 Kilometern kann man auf die kleine Insel Slätbaken übersetzen, auf der sich die Burgruine Stegeborg befindet. Vom Mittelalter bis ins 17. Jahrhundert war es eine der wichtigsten Festungen Schwedens; Führungen vermitteln einen Eindruck ihrer bewegten Geschichte. Das Schloss ist von einem wunderschönen Park mit Kräutergarten umgeben.
Burgruine Stegeborg auf der Insel Slätbaken (Foto: Renate Lorenzen)
- Mehr Infos: visit.soderkoping.se