Insel Naissaar - sanfter Tourismus im Naturschutzgebiet
Die Veranstaltungsscheune auf Naissaar (Foto: Visit Estonia)Auf die Insel Naissaar - rund acht Kilometer vom Festland entfernt - kommt man von Tallinn aus. Die Ostseeinsel ist heute Naturschutzgebiet. Einst war sie Teil des von Peter dem Großen initiierten Verteidigungsringes entlang des Finnischen Meerbusens.
Neben der von militärischer Nutzung geprägten Geschichte finden Besucher*innen aber auch Kultur und vor allem unberührte Natur. Auf Naissaar gibt es eine ganz besondere Scheune, aus der eine Konzertstätte geworden ist. Hier ist das „Nargen-Festival“ zu Hause. Die Insel kann zu Fuß, mit dem Fahrrad, auf sowjetischen Transportern oder mit der Schmalspurbahn erkundet werden. Die Wanderwege haben verschiedene Schwierigkeitsgrade.
Zum Besichtigungsprogramm sollten der Besuch des Leuchtturms an der Nordspitze, eine Fahrt zu den Geschützbatterien aus der Zarenzeit, der Besuch der aus Sowjetzeiten stammenden Seeminen-Fabrik sowie Erkundungen der alten Holzkirche (Maarja-Kirche) und des Friedhofs gehören.
Zwischen Ende Mai und Mitte September besteht an Wochenenden (Freitag bis Sonntag) eine regelmäßige Fährverbindung von Tallinn aus nach Naissaar. Außerdem kann man die Insel mit dem eigenen Boot ansteuern. Organisierte Touren nach Naissaar werden von den Unternehmen Watersport und Sunlines angeboten.
Watersport
Tour über die Insel Naissaar in einem Militärlastwagen (Foto: Visit Estonia)Vom Hafen Rohuneeme geht es mit einem RIB-Boot in nur 20 Minuten nach Naissaar. Dort können die Besucher*innen eine für sie geeignete geführte Exkursion über 1,5 oder 2,5 Stunden in einem Militärlastwagen auswählen. Auf den Booten stehen 10 - 12 Plätze zur Verfügung. Das Unternehmen wirbt damit, dass die Schnellboote auch zur Seenotrettung eingesetzt werden, und die Bootsführer auch Freiwillige für die Seenotrettung sind. Internet: www.watersport.ee
Sunlines
Die Expedition startet mit einer kurzen Schiffsfahrt vom Seeflughafen in Tallinn zur Insel Naissaar. Auf der Insel angekommen erhalten Besucher*innen einen auf GPS basierenden digitalen Führer und ein ehemaliges Militärfahrzeug für die Tour. Der digitale bietet unterschiedliche Themen an: die beiden Weltkriege, Kriege und Piraten, Aibofolk (die Geschichte der schwedischsprachigen Küstenbevölkerung) oder die Natur der Ostseeinsel. Zum Abschluss erwartet die Teilnehmer*innen ein kräftiges Mittagsbuffet - auch vegane Speisen sind verfügbar. Internet: sunlines.eu