Bekannte Kurorte an der Ostseeküste von Zachodniopomorskie (Westpommern) kennenlernen
Die Ostseeküste der Woiwodschaft Zachodniopomorskie (Westpommern) reicht von Świnoujście auf der Insel Usedom über Wyspa Wolin bis in das Ostseebad Jarosławiec. Bekannte Kurorte wie Rewal, Kołobrzeg, Mielno, Darlowo oder Jarosławiec liegen im westlichen Bereich der polnischen Ostsee.
Świnoujście
Das Stadtgebiet von Świnoujście (Swinemünde) verteilt sich auf insgesamt 44 Inseln, von denen die meisten unbewohnt sind. Das polnische Seebad Świnoujście ist über Europas längste Strandpromenade mit den Kaiserbädern auf dem deutschen Teil der Insel Usedom verbunden.
Die Strände in Świnoujście gehören zu den saubersten an Polens Ostseeküste. Markanter Spot und berühmtes Postkartenmotiv ist die 10 Meter hohe Mühlenbake, die sich auf der Westmole an der Hafeneinfahrt befindet. Das Seezeichen weist schon seit dem 19. Jahrhundert den Schiffen ihren Weg vom Meer in die Swine.
Wahrzeichen der Stadt ist jedoch am östlichen Ufer der Swine in der Nähe des Passagierterminals der 1857 erbaute Leuchtturm, der mit 65 Metern Höhe der höchste Leuchtturm an Polens Küste ist. Von ihm haben Besucher:innen einen guten Rundumblick über den Hafen sowie auf die einsamen Sandstrände, die sich in Richtung Osten noch rund zwölf Kilometer weit bis nach Międzyzdroje erstrecken. Unweit des Leuchtturms befindet sich das preußische Gerhardsfort (Fort Gerharda) aus dem 19. Jahrhundert, das Teil der gewaltigen Befestigungsanlagen der Stadt war. Von hier wurde die östliche Einfahrt der Swine bewacht. Weitere Teile der Befestigungsanlagen stehen auf dem Usedomer Abschnitt von Swinemünde. Die Engelsburg (Fort Anioła) am Westufer der Swine, einst nach römischem Vorbild erbaut, wird heute für Konzerte und als Café genutzt. In dem inmitten des Kurparks gelegenen Westfort (Fort Zachodnie) sind Exponate zur Militärgeschichte zu sehen.
Świnoujście hat sich im Laufe der Jahre zu einem modernen Seebad entwickelt. Entlang der breiten Sandstrände von Świnoujście sind viele Luxushotels der 4- und 5-Sterne-Kategorie sowie moderne Appartementanlagen entstanden. Auch die Villen im traditionellen Bäderstil wurden nach und nach saniert. Direkt an der Promenade befindet sich zum Beispiel das 5-Sterne-Resort Radisson Blu mit 14 Stockwerken und einer geschwungenen Fassade mit viel Glas. Von der Sky-Bar mit Pool im 14. Stock aus genießt man eine traumhafte Aussicht auf die Ostsee. Vergleichbar gut ist der Blick aus dem Café im Stockwerk darunter, das über einen verglasten Gang verfügt.
An der breiten Promenade, die strandnah durch das Kurviertel führt, säumen sich zahlreiche Cafés und Restaurants. Von der Promenade gelangt man in den Kurpark, der bereits 1826 vom berühmten preußischen Gartenbaumeister Peter-Joseph Lenné geplant und vor wenigen Jahren gründlich saniert wurde. Er verbindet das Kurviertel mit dem Zentrum der Stadt, wo sich das historische Rathaus ansehen sollte. Es beherbergt unter anderem ein sehenswertes Fischereimuseum.
Wyspa Wolin
Der Türkissee im Nationalpark - Jezioro Turkusowe (Foto: Silvia Meier / pixelio.de)Die größte Insel Polens ist Wyspa Wolin. Aufgrund ihrer schönen Strände ist sie vor allem im Sommer beliebtes Reiseziel. An der Ostseeküste liegen bekannte Ostseebäder wie Międzyzdroje oder Międzywodzie. Im Süden liegt die beschauliche Stadt Wolin. Hier leben heute ca. 5000 Einwohner. Wolin zählte im 10. Jahrhundert zu den größten und reichsten Städten in Europa. Im 12. Jahrhundert wurde die Stadt von den Dänen erobert und zerstört. Hiervon konnte sich Wolin nicht mehr erholen. Doch jedes Jahr im August kann man sich in die alten Zeiten zurück versetzen, wenn Wikinger und Slawen in ihren altertümlichen Booten am Ufer der Dziwna landen. Das Wikinger-Festival von Wolin gehört zu den beliebtesten Volksfesten der Region.
Zu den Hauptattraktionen der Insel gehört der Nationalpark Wolin (Wolinski Park Narodowy). Auf rund 11000 Quadratmetern - das ist ein Fünftel der Gesamtfläche der Ostsee-Insel - finden wir ein Naturparadies mit einzigartiger Fauna und Flora. Er wurde 1960 gegründet und 1996 durch die Eingliederung von Meeresgewässern und Teilen des Stettiner Haffs erweitert. In Międzyzdroje am Sitz der Nationalparkverwaltung befindet sich ein naturkundliches Museum, das über den Park informiert. Am Rande des Seebades Międzyzdroje befindet sich zudem ein Wisent-Schaugehege.
Kołobrzeg
Der Strand von Kołobrzeg (Foto: Mariusz Woźny / polen.travel)Kołobrzeg mit ca. 45000 Einwohnern liegt in der Woiwodschaft Zachadnio-Pomorskie (Westpommern). Die Stadt an der Ostsee ist ein belieber Badeort und das wichtigste Kurzentrum in Polen. Aus dem Grunde wird Kołobrzeg auch von vielen deutschen Touristen besucht. Der Kur- und Badeort blickt auf eine mehr als 1000-jährige Geschichte zurück. Salz bildete seit dem Mittelalter die Grundlage für den Reichtum der Stadt.
Seit dem EU-Beitritt Polens geben viele Krankenkassen aus Deutschland Zuschüsse für ambulante Vorsorge- oder Badekuren im Land. Viele Kureinrichtungen haben sich seitdem auf deutsche Gäste eingestellt. Polnische Ärzte und Pflegekräfte sprechen u.a. deutsch, der Standard der Vermietungsobjekte ist auf einem hohen Niveau, und die technische Ausstattung der Kliniken hat sich nun in fast 20 Jahren außerordentlich verbessert. Allein das Ostseebad Kołobrzeg (Kolberg) verfügt heute über rund 10.000 Gästebetten, davon zwei Drittel in Sanatorien und Kurkliniken. Die Kuranbieter nutzen die natürlichen Ressourcen der Gegend. Dazu gehören Solequellen, Heilmoor und die jodreiche Meeresluft.
Mielno
Mielno liegt auf einer sandigen Nehrung zwischen der Ostsee und dem Jezioro Jamno (Jamunder See). Seine langen, breiten Sandstrände sowie ein gutes Angebot an Unterkünften, Restaurants, Kureinrichtungen und Freizeitmöglichkeiten machen Mielno zu einem attraktiven Urlaubsort. Unzählige Wander- und Fahrradrouten laufen durch die sehenswerte Natur um Mielno.
Eine der größten Veranstaltungen in Mielno ist das internationale Treffen der Eisbader, zu dem nicht nur hartgesottene Freunde des Winterbadens anreisen, sondern auch Tausende von Zuschauerinnen und Zuschauern.
Darłowo
Abendsonne am Strand von Darłowo (Detlev Beutler / pixelio.de)Darłowo mit dem Stadtteil Darłówko ist ein beliebter Ferienort an der polnischen Ostseeküste. Darłówko wurde als Hafen angelegt und entwickelte sich später zum Seebad.
Darłowo wurde im 14. Jahrhundert Hansestadt und war seit 1637 Residenzstadt der Pommernherzöge. Das Schloss wurde im Jahr 1352 erbaut, und heute beherbergt es das Heimatmuseum. In Darłowo gibt es weitere imposante Sehenswürdigkeiten, die aus dem späten Mittelalter und dem Barock stammen, wie zum Beispiel die Marienkirche, die Fürstengruft mit dem Sarkophag von König Erik oder das Rathaus.
Bekannt war die Stadt Darłowo (Rügenwalde) für ihre Wurstspezialitäten. Hier wurde im Jahr 1834 das Unternehmen Rügenwalder Mühle – heute in Bad Zwischenahn ansässig – gegründet. Bereits 1903 wurde in Darłowo die Teewurst von Carl Wilhelm Gottfried Müller, der das wachsende Unternehmen in zweiter Generation führte, erfunden. Die Streichwurst erhielt den Namen Teewurst, da man sie damals zum Nachmittagstee gegessen hat (Quelle: Rügenwalder Mühle).
Weitere Informationen zum Urlaub in Zachodniopomorskie (Westpommern):
- www.polen.travel - Polnisches Fremdenverkehrsamt in Berlin