Weisse Wiek Boltenhagen
Ferienresort auf der Halbinsel Tarnewitz mit Yachthafen, Restaurants, Badestrand ...
Sankt Anna Schären
Im Schärengarten von Östergötland
Langballigau
Idyllischer Ort an der Flensburger Förde mit Yachthafen, Badestrand, Wanderwegen ...
Bergs Slussar am Göta Kanal
Ausflugtipp - Schleusentreppen in Berg
Eckernförde
Charmantes Ostseebad an der Eckernförder Bucht ...
Mit dem Boot durch Schweden
Auf dem Göta Kanal von der schwedischen Westküste zur Ostküste
Fehmarnsundbrücke
Die Verbindung zur Insel Fehmarn ...
Schären bei Västervik
Mit dem Boot durch idyllische Landschaften
Grenaa
Hafenstadt am Kattegat auf der dänischen Halbinsel Djursland

Ostseebad Prerow entdecken und erleben - Tipps für Attraktionen, Ausflüge und Sehenswürdigkeiten

Ostseebad Prerow - Sehenswürdigkeiten, Attraktionen, AusflügeHerbststimmung am Hafen in Prerow (Foto: Renate Lorenzen)Das Ostseebad Prerow und seine Umgebung ist Ziel für Natur- und Kulturenthusiasten. Hier finden Sie Tipps für Attraktionen, Ausflüge und Sehenswürdigkeiten für die Region auf Fischland-Darß-Zingst.

Prerow ist vom Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft umgeben mit dem urwüchsigen Darßwald sowie einer weitläufigen Bodden- und Wiesenlandschaft. Beliebte Ausflugziele sind der Leuchtturm am Darßer Ort und der naturbelassene Weststrand. Die beliebteste Attraktion in Prerow ist sicherlich der schneeweiße Sandstrand, der Ende des 19. Jahrhunderts dazu beitrug, dass Prerow ein Badeort. Aber auch vom ehemaligen Seefahrer- und Fischerdorf sind Attraktionen erhalten geblieben, wie zum Beispiel die Seemannskirche aus dem frühen 18. Jahrhundert. Die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ist ganzjährig Ziel vieler Naturliebhaber*innen, und im September/Oktober ist sie das Ziel von Kranichfans. Ein besonderes Highlight sind die Schiffstouren zu den Rastplätzen der Kraniche.

Darßer Haustüren

Zwischen maritimer Tradition und Moderne – die bunten Haustüren in Prerow

Traditionen spielen eine große Rolle in der Region Fischland-Darß-Zingst. Sichtbare Zeichen aus der Vergangenheit sind dabei wohl die bunten Haustüren, die viele der Häuser auf der Halbinsel, insbesondere auf dem Darß, schmücken.

Prerow1Typische Prerower Architektur mit Darßer Tür (Foto: TV FDZ / Luisa Luchtenhagen)

In Prerow prägen die „Darßer Türen“ auch heute noch das Ortsbild. Sie erzählen von einer Zeit, in der die Menschen der Region in der ganzen Welt unterwegs waren und sich einen Teil der fremden Kulturen mit in die Heimat gebracht haben. Die alten Darßer Türen sind zudem stille Zeugen des Aberglaubens ihrer einstigen Besitzer und der Blütezeit der Segelschifffahrt, die viele talentierte Handwerker auf die Halbinsel geführt hat.

Ursprünglich waren die Türen zu ihrer Hochzeit - zwischen 1790 und 1850 - einfarbig und bis auf ihre reiche Ornamentik eher schlicht gehalten. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts bekamen sie den heute so typischen bunten Anstrich.

Auch heute noch lassen sich die Prerower Einwohnerinnen und Einwohner typische bunte Türen für ihre Häuser anfertigen, was als Bekenntnis zur Heimat interpretieren lässt, und manchmal sind sie auch einfach nur schmückendes Beiwerk. Viele Kunden der Tischlerei Roloff in Prerow, in der die Türen noch heute in Handarbeit angefertigt werden, sind zudem Urlauber, die sich in die bunten Schmuckstücke verliebt haben und einen kleinen Teil der maritimen Kultur mit nach Hause nehmen möchten.

Prerow2In der Tischlerei Roloff werden prunkvolle Ornamente gefertigt. (Foto. TV FDZ / Luisa Luchtenhagen)

Bei einem Rundgang durch Prerow finden sich an vielen Ecken prunkvolle Darßer Türen. Sie schmücken heute sowohl die traditionellen Häuser als auch moderne Bauten. Manchmal sind sie schlicht, mal prächtig. Wer sich auf die Haustüren-Suche in Prerow begibt, entdeckt Türen, die bereits 1790 entstanden sind, aber auch solche, die im 21. Jahrhundert gefertigt wurden. Die schönsten Exemplare kann man entdecken, wenn man sich einen Plan mit Ortsangaben zu ausgewählten Türen bei der Tourist-Information Prerow holt.

Seemannskirche

Die alte Seemannskirche in Prerow

Versteckt hinter Bäumen und einer Steinmauer liegt abseits vom Trubel des Ostseebades die alte Prerower Seemannskirche. Der Glockenturm ist ein schlichter Holzturm. Um die Kirche herum stehen viele alte Grabsteine von Prerower Kapitänen, zum Teil schon verwittert, und erzählen von vergangenen Zeiten, als die Menschen in Prerow noch von der Seefahrt lebten.

Grabsteine an der Seemannskirche in PrerowAlte Grabsteine von Prerower Kapitänen (Foto: Renate Lorenzen)

Die Seemannskirche wurde in den Jahren 1726 – 1728 erbaut und ist damit die älteste Kirche auf dem Darß. Ursprünglich im Fachwerkstil errichtet, wurde die Prerower Kirche in der „Schwedenzeit" in eine Backsteinkirche umgebaut.

Prerower Kirche AußenansichtDie alte Seemannskirche in Prerow (Foto: Renate Lorenzen)

Die Ausstattung des angenehm hell wirkenden Innenraumes wird von dem einstigen Reichtum der Blütezeit der Seefahrt bestimmt – das Taufbecken ist aufwendig verziert, zahlreiche Votivschiffe schmücken den Raum, Messingkron- und Kristallleuchter hängen von der schlichten weißen Decke, der schmuckvolle Kanzelalter besteht aus aufwendigen Schnitzarbeiten.

Infos für BesucherInnen:

  • Wo: Seemannskirche Prerow, Kirchenort 1, 18375 Ostseebad Prerow
  • Wann: Mo - Sa, 10.00 – 16.00 Uhr :: So 13.00 - 16.00Uhr
  • Wer: Informationen Fon +49 (0)38233 69133 und Email prerow(at)pek.de

Kranichsafari

Herbstliche Kranichsafaris mit dem Schiff

Die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ist ganzjährig Ziel vieler Naturliebhaber*innen, doch im September/Oktober ist sie das Mekka der Kranichfans. Die grau-braunen, anmutigen Vögel rasten auf ihrem langen Weg in Richtung Süden in den Boddengewässern rund um die Halbinsel, denn diese sind flach und ihre Schilfgürtel bieten Schutz vor Feinden. Unzählige dieser majestätischen Vögel rasten jährlich im Herbst in den Gewässern rund um Fischland-Darß-Zingst.

Am Tage finden sie auf den vielen Feldern der Region Nahrung und nehmen am Abend ihre Schlafplätze ein. In großen beeindruckenden Formationen fliegen sie in ihre Rastplätze ein, zu hunderten zeigen sie sich am Himmel und tummeln sich im flachen Wasser. Ein Highlight im Herbst sind daher die abendlichen „Kranichsafaris“ per Schiff, die es ermöglichen den Vögeln ganz nah zu kommen und den Einflug in die Rastplätze hautnah mitzuerleben.

Die Reederei Poschke und die Reederei W. Rasche fahren ab Hafen Prerow zu den Kranichen.

Kranichformation Fischland-Darß-ZingstKranichformation (Foto: TVFDZ)

Darß-Museum

Darß-Museum - informatives Landschaftsmuseum

Das Landschaftsmuseum für Fischland-Darß-Zingst informiert über Geologie, Ur- und Frühgeschichte, Fischerei, Segelschifffahrt, Botanik, Tiere und die Darßer Baukultur. Typisch für die Gegend sind die geschnitzten farbigen Eingangstüren, die in einer sehenswerten Sammlung des Museums zu bewundern sind. Sonderausstellungen, Vorträge, Lesungen, Führungen und eine Museumswerkstatt für Kinder gehören zum weiteren Programm des Museums. In einem kleinen Museumsladen gibt es Postkarten, Poster, Bernstein und eine Auswahl an Regionalliteratur.

Das Gebäude, in dem das Museum untergebracht, steht heute unter Denkmalschutz. 1939 wurde es errichtet und war ursprünglich ein Wohnhaus mit Gästezimmern. Im Jahr 1953 beherbergte es dann das neu gegründete Heimatmuseum. 1980 wurde das Heimatmuseum zum Landschaftsmuseum erweitert.

Darß-Museum in PrerowDerzeit wird das Darß-Museum renoviert. (Foto: Renate Lorenzen)

(Derzeit ist das Museum aufgrund von Sanierungsarbeiten geschlossen.)

Infos für BesucherInnen:

  • Wo: Darß-Museum Prerow, Waldstraße 48, 18375 Ostseebad Prerow
  • Wann: keine Öffnungszeiten verfügbar
  • Wer: Kontakt unter Fon (038233) 69750, Internet www.foerderverein-darss-museum.de

Darßer Bernsteinzimmer

Darßer Bernsteinzimmer - Bernsteinschätze im Ostseebad Prerow

Auch in Prerow „kullert" der Bernstein – wenn nicht am Strand, dann aber im Darßer Bernsteinzimmer der Familie Moldenhauer. Vom „Kullern" redet der Bernsteinsucher Martin Moldenhauer, wenn er gleich mehrere der Schmucksteine am Strand findet. Martin und Linda Moldenhauer haben in ihrem Museum wirkliche Schätze zusammengetragen.

Zur Entstehungsgeschichte des Bernsteins erzählt eine alte baltische Sage, dass in der Ostsee einst die schöne Nymphe Jurate lebte. In den Tiefen der See stand ihr prunkvoller Palast aus Bernstein. Jurate verliebte sich in einen Menschen, der an der Ostsee lebte – in den jungen attraktiven Fischer Kastylis. Dem Meergott Perunas gefiel dieses Verhältnis gar nicht und zerstörte kurzerhand das Liebesglück. Den Bernsteinpalast schlug er mit seinen Blitzen kurz und klein, Kastylis wurde getötet und Jurate an die Ruinen des Palastes gekettet. Die Reste des zertrümmerten Palastes und die in Bernstein verwandelten Tränen der Jurate finden wir auch heute noch mit etwas Glück am Strand von Prerow.

Die beste Zeit, um Bernstein zu finden, ist der Herbst. Die Nordoststürme bringen ihn an Land. Oft nicht zu sehen, im Seetang verborgen schlummert so manch einzigartiges Stück und möchte gefunden werden, um von vergangenen Zeiten zu erzählen. Es gibt sie in vielfältigen Farbschattierungen zwischen goldgelb und grün. Teilweise finden wir die Schmucksteine mit wertvollen Einschlüssen (Inklusen), die jedoch außerordentlich selten sind. Bei den Einschlüssen handelt es sich um 50 Millionen Jahre alte Insekten, Pflanzenteile oder Luftblasen.

Infos für BesucherInnen:

  • Wo: Darßer Bernsteinzimmer, An der Heimatgalerie, Waldstraße 54, 18375 Ostseebad Prerow
  • Wann: Mo - Sa 10.00 - 17.30 Uhr (April bis Oktober) :: Mi - Fr 14.00 - 17.00 Uhr, Sa 10.00 - 12.00 Uhr und 14.00 - 17.00 Uhr (November bis März) :: Führungen mittwochs und donnerstags
  • Wer: Informationen unter Fon (038233) 462 und Email info(at)darsser-ort.de

Natureum

Ausflugtipp Natureum Darßer Ort

Fünf Kilometer westlich vom Ostseebad Prerow liegt mitten im Nationalpark „Vorpommersche Boddenlandschaft“ der Darßer Ort, der vermutlich eine der schönsten Stellen der deutschen Ostseeküste ist. Hier steht auch das Wahrzeichen der Halbinsel Fischland Darß-Zingt – der 160 Jahre alte Leuchtturm Darßer Ort. Er wurde nach allen Regeln der Denkmalpflege saniert und erstrahlt seit 2009/2010 in neuem Glanz. 8000 handgestrichene Ziegel wurden dabei verarbeitet.

Bei guter Sicht empfiehlt sich die Besteigung des 35 Meter hohen Leuchtturms, der einen weiten Blick über die Ostsee und die Landschaft des Darßes mit seinem urtümlichen Weststrand, den weitläufigen Dünen und dem Darßwald ermöglicht. 126 Stufen führen auf die Aussichtsplattform.

Am alten Leuchtturm betreibt das Deutsche Meeresmuseum Stralsund seit 1991 die Außenstelle „Natureum Darßer Ort“. Ausstellungsschwerpunkte sind die Vielfalt und Schutzbedürftigkeit der einmaligen Landschaft des Nationalparks „Vorpommersche Boddenlandschaft“. Anhand von unzähligen Tierpräparaten erhalten BesucherInnen einen Einblick in die Fauna der Natur am Darßer Ort. Das Ostseeaquarium des Natureums beherbergt viele Fische und wirbellose Tiere. Die BesucherInnen finden Präsentationen zu den Themen „Naturraum Darßer Ort“, „Tiere der Darßlandschaft“, „Ostseeküste“, „Küstendynamik“ und „Leuchtturmgeschichte“. Ergänzend finden regelmäßig Sonderausstellungen statt. Zudem können für 19 Stationen im Natureum und einen Rundgang im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft anhand von sechs Stationen E-Guides ausgeliehen werden, die über Fakten und Geschichten zu den jeweiligen Punkten informieren.  

Der Leuchtturm hat auch heute noch eine große Bedeutung für die Sicherheit der Schifffahrt. In der Nähe von Darßer Ort wurden 84 Wracks entdeckt (Quelle: www.365entdeckungen.de).  Ein Großteil dieser Schiffe sank, bevor der Leuchtturm in Betrieb genommen wurde. Hölzerne Spanten und Planken der Schiffswracks werden während der Stürme auch heute noch an Land gespült. Im Januar 2005 war es sogar eine ganze Schiffshälfte, die einer um 1678 gebauten Fleute zugeordnet werden konnte. Die Fleute war ein relativ langer Handelsschifftyp mit geringem Tiefgang und schmalem Deck. Ostlich von Darßer Ort wurden Wrackteile einer 700 Jahre alten Kogge entdeckt, die Stockfisch, isländischen Schwefel und Rentiergeweihe geladen hatte. Hierbei handelte es sich um einen so genannten Umlandfahrer, der um Skagen herum in die Ostsee einfuhr.

BesucherInnen gelangen zu Fuß, mit dem Rad oder der Pferdekutsche zum Natureum. Der Museumsladen und das Café, das nur den Museumsbesuchern vorbehalten ist, ergänzen das Angebot des Natureums Darßer Ort. Das Natureum ist die meistbesuchte museale Einrichtung der Region und zählt zu den fünf meistbesuchten Museen Mecklenburg-Vorpommerns.

Natureum im Leuchtturm Darßer OrtDas NATUREUM Darßer Ort ist nur wenige Schritte vom Darßer Weststrand entfernt. (Foto: Rolf Reinicke)

Infos für BesucherInnen:

  • Wo: Deutsches Meeresmuseum, Außenstelle Natureum Darßer Ort, Darßer Ort 1-3, 18375 Born am Darß
  • Wann: Täglich 10.00 - 18.00 Uhr (Juni bis August) :: Täglich 10.00 - 17.00 Uhr (Mai, September, Oktober) :: Täglich 11.00 - 16.00 Uhr (November bis April)
  • Wieviel: Erwachsene 6,00 Euro, ermäßigt 4,00 Euro, Kinder (4 – 16 Jahre) 3,00 Euro, Kinder (0 – 3 Jahre) Eintritt frei
  • Wer:  Informationen unter Fon (038233) 304 und Email info(at)meeresmuseum.de sowie auf der Homepage www.meeresmuseum.de

Kulturkaten

Kulturkaten „Kiek in" in Prerow

Im Kulturkaten „Kiek in" dreht sich alles, wie auch der Name schon sagt, um die Kultur. Abwechslungsreich und von hohem Niveau sind die Veranstaltungen der Kleinkunstbühne des Kulturkaten. Die Aufführungen reichen von Theater, Kabarett, Lesungen über musikalische Abende und Konzerte bis hin zu Veranstaltungen für Kinder. Je nach Wetterlage finden sie im Garten oder drinnen statt.

Neben den regelmäßig angebotenen Mal- und Kreativkursen gibt es als Veranstaltungshöhepunkte die großen Märkte, wie Kunsthandwerkermarkt oder Töpfermarkt, die im Garten des Kulturkaten stattfinden.

Infos für BesucherInnen:

  • Wo: Kulturkaten „Kiek in", Waldstraße 42, 18375 Ostseebad Prerow, 18375 Ostseebad Prerow
  • Wann: Die aktuellen Veranstaltungstermine für den Kulturkaten „Kiek in" finden Sie auf der Internetseite des Kur- und Tourismusbetriebes: www.ostseebad-prerow.de
  • Wer: Informationen unter Fon (038233) 61025 und Email info(at)ostseebad-prerow.de

Johann Niemann

Bekannte Persönlichkeiten aus Prerow - DGzRS-Vormann Johann Niemann

Der langjährige Vormann der Prerower Seenotrettungsstation der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) Johann Niemann (1866 – 1963) hat über 70 Menschen das Leben gerettet – und dabei oft sich selbst in Gefahr begeben. Unerschrockenheit, großen Mut und selbstloses Handeln zeichneten ihn aus, und schon zu Lebzeiten galt er als einer der verdienstvollsten Prerower Bürger. Seit Juli 2010 wird Niemanns Mut und Einsatzbereitschaft mit einer Gedenktafel auf dem Prerower Seemannsfriedhof geehrt.

„Der Wille ist die Seele der Tat." Dieser Satz, eingraviert auf der Prinz-Heinrich-Medaille, die Johann Niemann für eine Rettungsfahrt im Jahr 1936 erhielt, ist nun auch auf dem Gedenkstein an seinem Grab zu lesen. Die Medaille vergab die DGzRS seinerzeit jährlich für die jeweils schwerste Rettungsfahrt. Als 70-Jähriger rettete Niemann 1936 bei einem der letzten Einsätze der DGzRS mit einem Ruderrettungsboot zehn polnische und drei holländische Seeleute. Zwei Jahre später war mit der Indienststellung des Motorrettungsbootes "Lotsenkommandeur Leppert" auch in Prerow die Zeit der Ruderrettungsboote vorbei.

Als Johann Niemann am 9. September 1866 in Prerow geboren wurde, war die erst gut ein Jahr zuvor gegründete DGzRS noch jung. Wie fast alle Männer vom Darß ging Niemann früh zur See, fuhr zunächst als Schiffsjunge, Matrose und dann als Steuermann. 1894 legte er sein Kapitänspatent ab und fuhr über zehn Jahre als Kapitän auf großen Segelschiffen um die Welt. 1906 nahm Kapitän Niemann seinen Abschied von der aktiven Seefahrt. Er wurde freiwilliger Seenotretter und fuhr immer wieder gerade dann hinaus, wenn andere Schiffe schützende Häfen anliefen. Von 1913 bis 1948 war Johann Niemann Vormann in Prerow.

Die Menschen auf dem Darß erzählen sich bis heute eine für Niemanns Mut und Einsatzbereitschaft besonders bezeichnende wahre Begebenheit: Wieder einmal havarierte am Darßer Nordstrand bei heftigem Sturm ein Schiff. Niemann, der nicht zu Haus war, als die Mannschaft alarmiert wurde, kam erst an den Strand, als sie schon mit den Geretteten zurückgekehrt war, und fragte: „Sünd dat all?" Seine Männer antworteten, das seien alle bis auf einen, den man bei dem immer stärker werdenden Sturm unmöglich noch abbergen könne. Niemann erwiderte nur: „Entweder wi halen all – orrer wi bliewen all!" Widerspruchslos bestieg die Mannschaft mit ihm gemeinsam das Rettungsboot, fuhr zu dem Unglücksschiff und rettete tatsächlich auch noch den letzten Schiffbrüchigen.

Wie damals ist das Seegebiet um den Darßer Ort mit seinen Untiefen für die Schifffahrt noch heute ein gefährliches Revier. Lange Zeit führte die Station Prerow mit der Anzahl der Geretteten die Statistik aller deutschen Seenotrettungsstationen an. Viele Seeleute ließen über die Jahrhunderte bei Strandungen vor dem Darß ihr Leben.

Das Darßmuseum in Prerow erzählt die Geschichte der Seenotrettung auf der Halbinsel. Dort ausgestellt sind auch die Medaillen und Auszeichnungen, die Vormann Niemann für seine mutigen Rettungstaten erhalten hat.

(Quelle: Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger)

Literaturtipps für Ihre Entdeckungsreise:

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.